Sozialwirtschaft fordert mehr Geld Sterblichkeit in Betreuungseinrichtungen ist durch Corona gesunken.
Die Sozialwirtschaft fordert von der Politik eine finanzielle Abgeltung ihrer erhöhten Ausgaben wegen der Coronapandemie. Dem verbalen Lob für die Sozial- und Pflegeberufe für ihre systemrelevante Tätigkeit müsse auch eine materielle Honorierung folgen, fordert der Vorsitzende der Sozialwirtschaft, Erich Fenninger.
Sein Geschäftsführer Walter Marschitz sagt, dass die Sozial- und Gesundheitsunternehmen relativ gut durch die Krise gekommen seien. Die Zahl der Todesfälle in den Betreuungseinrichtungen sei im internationalen Vergleich niedrig gewesen. Die Gesamtsterblichkeit sei sogar gesunken, da die Isolation wegen des Coronavirus auch andere Infektionskrankheiten wie etwa Grippe verhindert hätten.
Marschitz beklagt jedoch die mangelnde Vorbereitung Österreichs auf die Krise. Vor allem der anfängliche Mangel an Schutzausrüstung habe viel Schaden angerichtet. Denn daraus ist eine Verunsicherung bei den betreuten Personen und deren Angehörigen entstanden, die dazu führte, dass zahlreiche Betreuungaktivitäten eingestellt wurden. Deshalb mussten mehr als 200 der insgesamt 500 Betriebe der Sozialwirtschaft ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, während auf der anderen Seite Zivildiener für Pflege- und Betreuungsarbeiten zwangsrekrutiert wurden. Marschitz weist auch darauf hin, dass es durch die Kurzarbeit zu einem stillen Finanzausgleich kam: Die Länder ersparten sich Geld für die Pflege, denn die Kurzarbeit wurde vom Bund bezahlt.
Fenninger fordert von der Regierung die Finanzierung der Corona-Gefahrenzulage von 500 Euro, die den rund 170.000 Mitarbeitern im Sozial- und Pflegebereich zugesagt wurde.