Elektronik hilft bei Gabe von vielen Arzneien
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für chronische Erkrankungen. Die Folge: Bei den über 65-Jährigen sind etwa 25 Prozent der Bevölkerung von sogenannter Polypharmazie betroffen, das heißt, sie nehmen regelmäßig mindestens fünf verschiedene Medikamente ein. Dadurch kommt es zu Interaktionen und unerwünschten Wirkungen. Im internationalen, von der EU geförderten Projekt PRIMA-e-DS unter der Leitung von Andreas Sönnichsen, Leiter der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin der MedUni Wien am Zentrum für Public Health, wurde bei rund 4000 Patienten ein elektronisches Tool getestet, das als Entscheidungshilfe für inadäquate und gefährliche Polymedikation eingesetzt werden kann. Das zentrale Ergebnis der Studie, die nun im „British Medical Journal“veröffentlicht wurde: Es konnte gezeigt werden, dass durch das Tool die Anzahl der verordneten Medikamente im Durchschnitt um etwa 0,5 Arzneimittel pro Patient reduziert werden kann.