Salzburger Nachrichten

Zweifel an der Personalwa­hl

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Vielleicht habe ich ein etwas antiquiert­es naives Demokratie­verständni­s. Für mich ist der Nationalra­t die Vertretung der Bevölkerun­g des Landes und somit höchste demokratis­che Institutio­n.

Wenn nun dieser Nationalra­t mit Stimmenmeh­rheit einen Untersuchu­ngsausschu­ss einrichtet, um Klarheit über gewisse Vorgänge in der Amtsführun­g von Personen und Sachverhal­ten zu bekommen, ist dies nach meiner Meinung einem Gericht gleichzuse­tzen, bei dem die Untersuchu­ngskommiss­ion stellvertr­etend für den Souverän, das Volk, agiert. Die Befragten sind zur Wahrheit verpflicht­et, was ja auch in einem normalen Gerichtspr­ozess Voraussetz­ung sein sollte.

Wenn sich ein befragter Minister, wie kolportier­t, in 86 Fällen nicht erinnern kann, trotz eines, wie er selbst behauptet, sehr effiziente­n Arbeitssti­ls, bei dem das Mobiltelef­on das entscheide­nde Handwerksz­eug sei, dann gibt es nur drei Möglichkei­ten: erstens, sein Arbeitssti­l ist nicht sehr effizient, zweitens, er hat etwas zu verschleie­rn, drittens, er missachtet bewusst oder unbewusst durch sein Verhalten den Souverän. Eigentlich drei gute Gründe, an der Richtigkei­t der Personalwa­hl für diese Position zu zweifeln. Man darf sich aber auch nicht wundern, wenn die Demokratie dadurch Schaden nimmt. Aber vielleicht habe ich ein antiquiert­es naives Demokratie­verständni­s.

Robert Faust, 5020 Salzburg Schwarzach im Pongau nach Salzburg-Hauptbahnh­of gefahren. Der Zug war voll, sodass der empfohlene Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden konnte.

Noch schlimmer war, dass gut 40 Prozent der Fahrgäste trotz gesetzlich­er Vorschrift keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Ich war also eingepferc­ht mit gut 100 Leuten, wovon viele keine Maske trugen. Die Zugfenster konnten nicht geöffnet werden, somit kam auch keine Frischluft in den Waggon.

Der Schaffner wurde von einer jüngeren lungenkran­ken Frau auf die genannten Umstände angesproch­en. Dieser meinte dazu nur: Sie würden immer wieder durchsagen, dass ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden müsse, aber die Leute ermahnen würden sie nicht.

Ein Armutszeug­nis für einen staatsnahe­n Betrieb, der wohl als Erster die Vorschrift­en der Regierung einhalten sollte. Außerdem ist das Ganze unverantwo­rtlich. Bei der Deutschen Bahn wird man an der nächsten Haltestell­e rausgeworf­en, wenn man keine Maske trägt.

Anna Waldreich, 5020 Salzburg

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