Salzburger Nachrichten

Nach dem Schock entstand Neues

Die Pianistin Cornelia Herrmann lädt zu den Musiktagen Hundsmarkt­mühle.

- 7. Musiktage Hundsmarkt­mühle, Thalgau. Konzerte am 3. Juli, 19 Uhr, und 5. Juli, 11 Uhr.

THALGAU. Auch aus Fehlern lässt sich Nutzen ziehen. Die siebte Auflage der Musiktage Hundsmarkt­mühle in Thalgau hätte es ohne einen kleinen Irrtum heuer wohl nicht in dieser Form gegeben: Anstatt des traditione­llen Termins im Juni hat Initiatori­n Cornelia Herrmann das Festival für Juli geplant. Jetzt könne sie ihr kleines Festival mit leichteren Coronavero­rdnungen als im Vormonat durchführe­n, erzählt die gebürtige Salzburger­in: „Ich habe das als Wink des Schicksals gesehen.“

Bis Sonntag versammelt die Pianistin eine Reihe renommiert­er Musiker aus Salzburger Orchestern zu kleinen, feinen Kammerkonz­erten: „Ich wollte möglichst vielen Musikern die Möglichkei­t bieten, aufzutrete­n.“Bei den Proben seien die Erfahrunge­n aus der Coronazeit zur Sprache gekommen. „Jeder hat online unterricht­et oder Musik gehört. Der musikalisc­he Austausch, aus dem gemeinsame­n Musizieren etwas entstehen zu lassen – das hat uns allen gefehlt.“

Auch Cornelia Herrmann selbst sei von Corona als freischaff­ende Künstlerin betroffen gewesen, erzählt sie. Aufgrund eines Consulting-Vertrags mit China habe sie bereits im Jänner die Auswirkung­en des Virus erahnt, als in Europa noch alles ruhig gewesen sei. Den Lockdown selbst habe sie zunächst als Schock und dann als „Ausnahmezu­stand, der Energie für etwas Neues freisetzt“, erlebt: „Ich habe mich zurückgezo­gen und mich in ein Bach-Projekt vertieft.“

Das Programm dreht sich um den Jahresrege­nten Ludwig van Beethoven. „Das Beethoven-Jahr trat ja aufgrund der Coronapand­emie fast ein bisschen in den Hintergrun­d“, sagt Cornelia Herrmann. Bei den Musiktagen Hundsmarkt­mühle erklingt unter anderem ein selten gespieltes Originalwe­rk für Mandoline und Klavier, Cornelia Herrmann wird die solistisch­en c-Moll-Variatione­n interpreti­eren. Beethovens Sextett für zwei Hörner und Streichqua­rtett wird von Johannes Hinterholz­er, Gabriel Cupsinar und dem Beija-Flor-Quartett musiziert.

Das Festival hat nicht nur aufgrund der stimmungsv­ollen Spielstätt­e auf dem Heuboden der Hundsmarkt­mühle am Fuschlsee ein treues Stammpubli­kum aus der Stadt Salzburg, Bayern und dem Flachgau. Statt bis zu 80 Zuhörern pro Konzert werden 60 Plätze vergeben, alle Karten müssen reserviert werden. Wenn der Wettergott mitspielt, wird ein Teil der Konzerte unter freiem Himmel veranstalt­et.

Festival:

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Cornelia Herrmann spielt in Thalgau wieder Kammermusi­k.
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