„Vorgehensweise von Grödig ist unmenschlich“
Wegen einer versäumten Frist platzte der Wechsel von Eyüp Erdogan nach Bischofshofen. BSK-Macher Patrick Reiter reagiert enttäuscht.
Einen Tag nach Nico Mayer (Austria) und Elias Kircher (SAK) präsentierte der FußballRegionalligist Bischofshofen am 20. Juni Grödigs Eyüp Erdogan als dritten Neuzugang. Wegen eines Formalfehlers und der darauffolgenden Ablöseforderung des Ligakonkurrenten Grödig platzte der Wechsel aber. Weil Erdogan seit 8. März 28 Jahre alt ist, hätte der offensive Mittelfeldspieler laut Regeln des Salzburger Fußballverbands eigentlich kostenlos wechseln können. Dieser Passus gilt aber nur, wenn der neue Verein den Spieler bis zu einem gewissen Zeitpunkt, im Fall von Erdogan bis 22. Juni, anmeldet. Wird der Spieler später angemeldet, dann kann der abgebende Club eine Ablösesumme fordern. Bischofshofen fragte um die kostenlose Freigabe erst am 25. Juni, also drei Tage zu spät, an.
Laut BSK-Macher Patrick Reiter wies Grödig-Manager Christian Haas auf die Fristversäumnis hin und wollte eine Ablösesumme von 15.000 Euro. „Das ist mir eindeutig zu viel, deswegen ist der Wechsel letztendlich nicht zustande gekommen“, erläutert Reiter, der auf Haas nicht gut zu sprechen ist: „Die Vorgehensweise von Grödig ist unmenschlich. Der Spieler wollte zu uns und wäre ablösefrei gewesen. Wegen eines Formalfehlers darf er nun nicht. Ich gebe auch zu, dass ich diese Regel nicht gekannt habe. Es haben schon viele andere Vereine die Frist versäumt und den Spieler vom abgebenden Verein trotzdem kostenlos erhalten.“
Haas sieht die Sachlage naturgemäß anders: „Patrick Reiter erklärt uns immer wieder den Fußball und dann kennt er diese Regel nicht. Dafür kann ich nichts.“Für Erdogan, der bereits am Dienstag wieder in Grödig am Training teilnahm, ist der geplatzte Wechsel kein großes Thema mehr: „Ich fühle mich in Grödig wohl und freue mich auf die neue Saison. Wir haben mit Pfeifenberger einen neuen, sehr guten Trainer und ein perfektes Umfeld.“Für den Mittelfeldspieler ist das Transfertheater nichts Neues: Im vergangenen Sommer musste Erdogan wegen der Ablöseforderung von Grödig die Austria verlassen. Haas sagt: „Ich habe den Spieler 2017 um 10.000 Euro von Anif gekauft und sehe nicht ein, dass ich ihn kostenlos ziehen lassen soll. Wir sind froh, dass er weiterhin für uns spielt.“
Verzichten muss Grödig in der neuen Saison wohl auf Lukas Schubert: Der 31-jährige Routinier soll laut SN-Informationen kurz vor einem Wechsel nach Saalfelden stehen.