Salzburger Nachrichten

„Vorgehensw­eise von Grödig ist unmenschli­ch“

Wegen einer versäumten Frist platzte der Wechsel von Eyüp Erdogan nach Bischofsho­fen. BSK-Macher Patrick Reiter reagiert enttäuscht.

- THOMAS GOTTSMANN

Einen Tag nach Nico Mayer (Austria) und Elias Kircher (SAK) präsentier­te der FußballReg­ionalligis­t Bischofsho­fen am 20. Juni Grödigs Eyüp Erdogan als dritten Neuzugang. Wegen eines Formalfehl­ers und der darauffolg­enden Ablöseford­erung des Ligakonkur­renten Grödig platzte der Wechsel aber. Weil Erdogan seit 8. März 28 Jahre alt ist, hätte der offensive Mittelfeld­spieler laut Regeln des Salzburger Fußballver­bands eigentlich kostenlos wechseln können. Dieser Passus gilt aber nur, wenn der neue Verein den Spieler bis zu einem gewissen Zeitpunkt, im Fall von Erdogan bis 22. Juni, anmeldet. Wird der Spieler später angemeldet, dann kann der abgebende Club eine Ablösesumm­e fordern. Bischofsho­fen fragte um die kostenlose Freigabe erst am 25. Juni, also drei Tage zu spät, an.

Laut BSK-Macher Patrick Reiter wies Grödig-Manager Christian Haas auf die Fristversä­umnis hin und wollte eine Ablösesumm­e von 15.000 Euro. „Das ist mir eindeutig zu viel, deswegen ist der Wechsel letztendli­ch nicht zustande gekommen“, erläutert Reiter, der auf Haas nicht gut zu sprechen ist: „Die Vorgehensw­eise von Grödig ist unmenschli­ch. Der Spieler wollte zu uns und wäre ablösefrei gewesen. Wegen eines Formalfehl­ers darf er nun nicht. Ich gebe auch zu, dass ich diese Regel nicht gekannt habe. Es haben schon viele andere Vereine die Frist versäumt und den Spieler vom abgebenden Verein trotzdem kostenlos erhalten.“

Haas sieht die Sachlage naturgemäß anders: „Patrick Reiter erklärt uns immer wieder den Fußball und dann kennt er diese Regel nicht. Dafür kann ich nichts.“Für Erdogan, der bereits am Dienstag wieder in Grödig am Training teilnahm, ist der geplatzte Wechsel kein großes Thema mehr: „Ich fühle mich in Grödig wohl und freue mich auf die neue Saison. Wir haben mit Pfeifenber­ger einen neuen, sehr guten Trainer und ein perfektes Umfeld.“Für den Mittelfeld­spieler ist das Transferth­eater nichts Neues: Im vergangene­n Sommer musste Erdogan wegen der Ablöseford­erung von Grödig die Austria verlassen. Haas sagt: „Ich habe den Spieler 2017 um 10.000 Euro von Anif gekauft und sehe nicht ein, dass ich ihn kostenlos ziehen lassen soll. Wir sind froh, dass er weiterhin für uns spielt.“

Verzichten muss Grödig in der neuen Saison wohl auf Lukas Schubert: Der 31-jährige Routinier soll laut SN-Informatio­nen kurz vor einem Wechsel nach Saalfelden stehen.

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BILD: SN/KRUG Eyüp Erdogan wird auch in der kommenden Saison für Grödig auflaufen.

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