Donald Trump veranstaltet eine Coronaparty
Am 4. Juli liegt in den USA üblicherweise Feierlaune in der Luft, Musik und der Geruch nach brutzelnden Steaks – dieses Jahr ist es das Virus. Es wird ein trister Independence Day, sonst einer der schönsten Feiertage in den USA, an dem Amerika seinen Beginn als eigenständige Nation feiert.
Am 4. Juli 1776 wurde die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben, mit der sich Amerika von England lossagte. Erstmals wurden darin auch die „Vereinigten Staaten von Amerika“erwähnt. Jetzt sind es die Verängstigten Staaten von Amerika.
US-Präsident Donald Trump hat sich angesichts der Pandemie gegen einen Lockdown und für die Rettung der Wirtschaft entschieden. Ergebnis: Ein Heer von Arbeitslosen, deren großzügige Unterstützungszahlungen Ende
Juli auslaufen, und bald 130.000 Covid-19-Tote. Wie die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew zeigt, leben 66 Prozent der US-Amerikaner in Angst, fast neun von zehn sind unzufrieden mit dem Zustand ihres Landes. Zum ersten Mal ist es denkbar, dass Donald Trump die Wahl im November verliert.
Er will weder davon noch vom Sterben in seinem Land etwas wissen. Während in New York und Los Angeles die Feuerwerke am Independence Day abgesagt sind und die Bürgermeisterin von Washington die Bürger auffordert, zu Hause zu bleiben, lädt Trump
7500 ein. Er will am berühmten Präsidentendenkmal von Mount Rushmore feiern. Ferner kann man der Realität nicht sein.