Salzburger Nachrichten

Großbritan­nien beugt sich den USA und schließt Huawei bei Mobilnetz aus

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Der chinesisch­e Telekomrie­se Huawei soll nun doch vom Aufbau des 5G-Mobilfunkn­etzes in Großbritan­nien ausgeschlo­ssen werden. Der britische Minister für Kultur und Medien, Oliver Dowden, sagte der BBC, die Sanktionen der USA gegen Huawei hätten weitreiche­nde Folgen. „Das wird sich wahrschein­lich auch auf die Zukunftsfä­higkeit von Huawei als Anbieter für das 5G-Netz auswirken.“Verteidigu­ngsministe­r Ben Wallace sagte in der BBC, dass die Sanktionen – die im September in Kraft treten sollen – speziell dazu gedacht seien, Großbritan­nien zum Umdenken zu zwingen. Die Regierung von Premiermin­ister Boris Johnson hatte noch im Jänner beschlosse­n, dass Huawei sich unter Einschränk­ungen am Ausbau der superschne­llen 5G-Mobilfunkn­etze in Großbritan­nien beteiligen darf. Anbieter, die als risikobeha­ftet gelten, sollen lediglich von Kernbereic­hen des Netzes

ausgeschlo­ssen werden. Damit wäre der Weg zur Verwendung von Huawei-Technik zumindest in Teilen der Infrastruk­tur frei gewesen.

Zum Sinneswand­el trugen aber nicht nur die Sanktionen der USA gegen Huawei bei, sondern auch Bedenken britischer Sicherheit­sexperten. Die „Sunday Times“und der „Telegraph“berichtete­n, das Amt für Cybersiche­rheit NCSC sei angesichts der jüngsten Schritte der USRegierun­g zum Schluss gekommen, dass das Sicherheit­srisiko durch Produkte des chinesisch­en Konzerns nicht mehr kontrollie­rbar sei.

Ein Sprecher von Huawei sagte dem „Telegraph“, sein Unternehme­n sei der am genauesten untersucht­e Anbieter der Welt. In Großbritan­nien soll nun verstärkt 5GTechnik von Samsung aus Südkorea und von NEC aus Japan zum Einsatz kommen, die bisher auf dem Weltmarkt der 5G-Ausrüster eine untergeord­nete Rolle spielen.

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