Was können wir zurückgeben?
In den letzten Wochen mehren sich im Zusammenhang mit den Hilfspaketen zur Abfederung der sozialen Kosten der Covid-Krise die Forderungen, welche auch für die Pensionisten zusätzliche Zahlungen des Staates einfordern.
Ich bin bereits 93 Jahre alt und seit 38 Jahren aufgrund eines Unfalls – nach 40 Berufsjahren – in Pension. Es ist nur recht und billig, darüber nachzudenken, welchen Beitrag die älteren Mitbürger zur Bewältigung der Folgen dieser beispiellosen Krise infolge von Covid-19 leisten können – zusätzliche finanzielle Zuwendungen auch für Pensionisten, wie zuletzt gefordert, wären dabei (außer vielleicht für Mindestrentner) definitiv das falsche Signal.
Die ältere Generation wurde in Österreich in besonderem Maße auch auf Kosten der wirtschaftlichen Entwicklung vor der Pandemie geschützt, die gewaltigen Hilfspakete, welche die Regierung notwendigerweise beschlossen hat, werden vor allem von den nachfolgenden Generationen abgetragen werden müssen. Das macht mich betroffen und verletzt meinen Gerechtigkeitssinn. Für mich ist es vorstellbar, dass diejenigen, die meine Meinung teilen und dazu bereit sind, einen einmaligen oder auch dauerhaften Solidaritätsbeitrag in der Form zu leisten, einen von der Nationalbank aufgelegten und in allen Geldinstituten zugänglichen Coronabond oder eine „Generationenanleihe“zeichnen. Denkbar etwa – ohne dass ich tiefer gehende ökonomische Kenntnisse in diesem Bereich für mich reklamieren kann –, dass eine solche Anleihe eine gewisse Laufzeit (zum Beispiel zehn Jahre) haben und eine Stückelung von 20 über 50, 100, 200, 500 bis 1000 Euro aufweisen könnte. Alles etwas abgewandelt und im Sinne dessen, was John F. Kennedy sagte und vielleicht auch hier sagen würde: „Fragt nicht, was künftige Generationen für euch tun können – fragt, was ihr für sie tun könnt!“
Alice Schmidt
5020 Salzburg