Soldaten sollen am Airport kontrollieren
Seit Ende der Grenzkontrollen fand eine Überprüfung statt. Die Stadt hat als zuständige Behörde einen Assistenzeinsatz des Heeres beantragt.
Fiebermessung bei allen Einreisenden in Wien
Wer derzeit von Istanbul, Belgrad, Tuzla oder Skopje nach Salzburg fliegt, muss sich bei der Einreise zwar ausweisen. Eine Kontrolle der Gesundheitsbehörden haben Reisende aber kaum zu befürchten. Und das, obwohl das Außenministerium für die Türkei und die Westbalkanstaaten wegen zahlreicher Coronavirus-Neuinfektionen eine Reisewarnung verhängt hat.
Das Gesundheitsministerium verweist auf „stichprobenartige Kontrollen durch aus Gesundheitsbehörde und Polizei bestehende mobile Teams im Rahmen von Schengener Ausgleichsmaßnahmen“, die im grenznahen Raum und somit auch an den Flughäfen stattfänden – Flüge aus Ländern mit Einreisebeschränkungen würden „stärker kontrolliert“. Zudem sei es „jederzeit möglich, wenn es die Gesundheitsbehörde für erforderlich hält, Temperaturmessungen sowie eine Reise- und Kontaktanamnese an Einreisenden durchzuführen“.
Nach dem Ende der coronabedingten Grenzkontrollen habe es am Salzburger Flughafen eine Kontrolle des Ordnungsamts gegeben, heißt es von der Stadt, die als Gesundheitsbehörde zuständig ist. Beim Sicherheitspersonal am Airport soll das dem Vernehmen nach für ein „mulmiges Gefühl“sorgen.
Die sanitätspolizeilichen Kontrollen am Airport dürften bald wieder Soldaten übernehmen. „Wir suchen neuerlich um einen Assistenzeinsatz an“, sagt Bernd Huber, Büroleiter von Bürgermeister Harald Preuner. Der Antrag bis Ende September wurde am Montag beim Salzburger Militärkommando gestellt.
Die niederösterreichischen Behörden gehen am Flughafen Wien in Schwechat, wo derzeit zwischen 5000 und 10.000 Passagiere täglich abgefertigt werden, einen Schritt weiter. Dort wird mit Wärmebildkameras auch die Körpertemperatur gemessen – von allen Einreisenden. „Die Messung passiert vollautomatisch. Das Gerät wird von behördlichen Vertretern überwacht“, sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann auf Anfrage. Betrage die Körpertemperatur über 38 Grad, werde manuell noch einmal gemessen und ein Amtsarzt hinzugezogen, der über die weitere Vorgehensweise entscheide.
Flächendeckende Temperaturmessungen sind laut Huber am
Salzburger Flughafen nicht vorgesehen. Man wolle sich bei Ankünften von Flügen aus Drittstaaten bzw. Ländern mit aufrechter Reisewarnung auf die Kontrolle der geforderten ärztlichen Atteste und negativen Coronatests konzentrieren, die bei der Einreise vorgeschrieben seien. „Wenn sich bei der Befragung Probleme ergeben, dann müssen wir weitere Maßnahmen setzen“, sagt Huber. Über Betroffene würde dann eine 14-tägige Quarantäne verhängt werden.
Während Flüge aus der Türkei und den Westbalkanstaaten trotz
Reisewarnungen in Salzburg abgewickelt werden, gilt für Flugzeuge aus Ländern wie Großbritannien und Schweden noch bis 15. Juli ein verordnetes Landeverbot. Warum gibt es trotz höchster Sicherheitsstufe unterschiedliche Vorgaben? „Grundsätzlich gilt ohnedies ein Einreiseverbot für Drittstaatsangehörige, die von außerhalb des EU- bzw. Schengenraums einreisen. Daher sind Landeverbote nur als eine zusätzliche Maßnahme anzusehen, deren Zielwirkung laufend evaluiert wird“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.