Pinguine für Salzburg reisen über Nacht an
Eine zehnstündige Fahrt müssen die neuen Zoo-Bewohner hinter sich bringen, bevor sie am Dienstag ihre neue Anlage im Zoo Salzburg beziehen.
SALZBURG-STADT. „Sie werden vielleicht nicht gleich etwas fressen, sondern erst ihre neue Umgebung erkunden“, sagt Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Die ersten Schritte werden sie wahrscheinlich ins Wasser führen.“Davon gibt es im 70 Quadratmeter großen Süßwasserpool in der neuen Pinguinanlage im Zoo Salzburg reichlich. Dort ist für die Ankunft der zehn Brillenpinguine am Dienstagvormittag alles bestens vorbereitet. Sogar der Futterfisch, den die neuen Zoobewohner erhalten, ist der gleiche wie der, den es auch im Erlebniszoo Hannover gibt.
Von dort reisen die fünf Pinguindamen und ihre fünf männlichen Begleiter in der Nacht auf Dienstag an. Zehn Stunden Fahrt sind eingeplant. Die Pinguine werden in gut belüftete und trockene Transportboxen verpackt und in einem Bus nach Salzburg chauffiert. „Brillenpinguine halten sich viel an Land auf und können gut ein paar Stunden oder auch ein bis zwei Tage ohne Wasser auskommen“, erklärt Tierpflegerin Melanie Ehlermann aus Hannover. Sie kennt alle zehn Brillenpinguine, die jetzt nach Salzburg übersiedeln, persönlich
– denn sie alle sind in Hannover aus dem Ei geschlüpft.
Die neun Jahre alte Pinguindame Justin etwa ist der Tierpflegerin sehr ans Herz gewachsen. Sie trug bisher einen Männernamen, weil man das Geschlecht der Tiere erst mit etwa zwei bis zweieinhalb Monaten feststellen kann – die Tiere aber schon davor ihre Namen erhalten. Diese kleine Unschärfe wird im Zuge der neuen Namensgebung bereinigt.
So wie alle Salzburger Pinguine erhält auch Justin einen neuen Namen. Aus Dörthe wird etwa Ikura, aus Thorsten wird Natsuki, aus Annanina wird Lorelei. Manche haben sich schon zu Pärchen zusammengefunden, andere sind Single. Zurück zu Justin: Sie wird künftig Sally heißen. „Sie ist zum einen ziemlich hübsch und zum anderen sehr neugierig“, sagt ihre langjährige Tierpflegerin Melanie Ehlermann. Sally liebt es, kleine Ästchen und Steinchen aufzusammeln, durch die Gegend zu tragen und damit ein Nest zu bauen. Der zweieinhalb Jahre alte Maguro (bisher Don-Philip) hingegen drängt sich beim Füttern gern vor – will dann mit dem Fisch aber nur herumspielen. Dass es ihre Pinguine in Salzburg gut haben werden, daran hat Melanie Ehlermann keinen Zweifel. Trotzdem stellt sich ein Abschiedsschmerz ein. „Wenn möglich, werde ich sie einmal in Salzburg besuchen kommen“, sagt sie.
„Die ersten Schritte in Salzburg führen vermutlich ins Wasser.“