Schloss-Wirt und große Familie wagen Abenteuer in Mattsee
Gastronom David Höfer und drei Generationen haben große Pläne. Die Gemeinde ist sehr froh über die neuen Pächter des Restaurants. Der Vertrag über zehn Jahre ist unterschrieben.
Trotz der Coronakrise wagen Gastronomen spektakuläre Neustarts. So ist nun für das Caférestaurant im Schloss Mattsee die Zukunft gesichert.
Die langjährige, überaus beliebte Pächterin Roswitha Maislinger geht heuer in Pension. Ihr Nachfolger David Höfer hat am Freitag den Vertrag für die Dauer von zehn Jahren unterschrieben. Der 37-jährige Flachgauer ist aus Hof, war mehr als 15 Jahre im Schloss Fuschl tätig, davon 13 als Leiter der Bar. Der Chef (er hieß früher Bruckbauer) wechselt also quasi von einem Schloss zum anderen. Weitere berufliche Stationen waren genauso renommierte Betriebe in der Stadt Salzburg, in Kaprun sowie am Arlberg.
Gemeinsam mit seiner Frau Angelina, Schwägerin Cornelia und Schwager Giorgio will er nun einen Traum leben und ab Jänner 2021 sein „eigenes“Schloss führen. Diese drei Höfer-Geschwister haben andere Hauptberufe. Sie bilden mit David als Geschäftsführer den Kern des Familienteams. Insgesamt werden drei Generationen am Werk sein.
14 bis 28 Mitarbeiter (auch bisherige) sollen beschäftigt werden. Wie viele, hängt stark von der Saison und dem Virus ab. „Wir hoffen, dass das Glück auf unserer Seite ist“, sagt der Pächter und gibt sich überzeugt, „dass es toll wird“. Bio- und regionale Qualität auf einem etwas höheren Niveau sind der Anspruch. Zusammenarbeit ist nicht nur das Rezept für die Familie, sondern auch für die Nachbarschaft, also Mattseer Unternehmen, einschließlich der Gastronomie.
Es ist geplant, abends ein peruanisches Fischrestaurant (Cebichería) zu führen, natürlich auch mit heimischen Fischen aus dem Salzburger Seenland, denn Giorgio Höfer-Öllinger – er lebt in Mattsee – kocht seit einigen Jahren peruanisch.
Tagsüber werden das bewährte Café mit seinem Frühstück weitergeführt und ein Mittagstisch geboten. „Das Frühstück bei Roswitha genießen wir selbst hie und da“, sagen die Höfers.
Ein besonders wichtiges Standbein bleiben „Traumhochzeiten“in den Sälen des Schlosses. Das Kulturangebot will die
Familie noch verstärken. Das Theater in der Burgarena, einzelne Veranstaltungen des DiabelliSommers, Literaturtage, Konzertreihen, Kunstausstellungen und -messen stehen ebenso im Businessplan wie ein Mattsee-Souvenirgeschäft, Weinverkostungen und Kochkurse. Die Anreise der
Gäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln möchte man fördern.
Der „Schlossherr“und Verpächter ist die Gemeinde Mattsee. Mit dem Auswahlverfahren war Stiller & Hohla Immobilien betraut. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir so gute Nachpächter gefunden haben“, sagt Bürgermeister Michael Schwarzmayr (SPÖ). „Das Konzept überzeugt. Die ganze Familie steht dahinter. Es kann uns nichts Besseres passieren.“Das Schloss sei eine Mattseer Institution und wichtig für Arbeitsplätze, Tourismus und weitere Branchen.