„Gehen davon aus, dass der Businessplan hält“
Magnus Brunner ist als Staatssekretär für die Luftfahrt zuständig.
SN: Hat die AUA eine Zukunft? Magnus Brunner: Die Airlines und damit auch die AUA waren als erste Branche von der Coronakrise betroffen und werden es am längsten sein. Deswegen gibt es die Staatshilfe. Die AUA hat uns einen seriösen Businessplan vorgelegt, wonach eine Rettung möglich ist, der hält auch jetzt.
SN: Die 450 Mill. Euro des Staates werden reichen?
Nur 150 Mill. Euro sind reine Förderung, dafür gibt es die Standortgarantie für zehn Jahre. 300 Mill. sind Kredite, die mit AUA-Aktien besichert sind. Wir gehen davon aus, dass das reicht. Natürlich hängt viel von der weltweiten Entwicklung ab.
SN: Hat nicht gerade die Regierung zuletzt mit Landeverboten für 18 Länder der
AUA geschadet?
Ich habe mich stark dafür eingesetzt, dass die Landeverbote aufgehoben werden, weil sie keinen Sinn ergeben. Die Einreise über andere Länder war ja möglich. Dann steig ich in München aus und fahre über die Grenze. Das gilt jetzt nicht mehr.
SN: Sie sind Staatssekretär im Klimaministerium, wie argumentieren Sie da Millionenhilfen für die wenig klimafreundliche Luftfahrt?
Das eine ist die Bedeutung einer Airline mit rot-weiß-roter Heckflosse für den Wirtschaftsstandort, um die Verbindung in die Welt sicherzustellen. Da hängen auch 50.000 Arbeitsplätze dran. Das andere ist eine Ökologisierung der Luftfahrt, da haben wir Bedingungen hineinverhandelt, etwa CO2-Reduktion.
SN: Eine Klimamaßnahme hat Ihre ÖVP-Parteifreunde in Salzburg verärgert: das Streichen der Strecke Wien–Salzburg.
Das hängt eigentlich nicht mit dem Rettungspaket zusammen, die AUA hat schon vorher angekündigt, die Strecke einzustellen. Im Paket steht, dass Flüge eingestellt werden sollen, wenn eine Zugverbindung deutlich unter drei Stunden dauert. Da schauen wir jetzt, wie das ist: Sind 2,49 Stunden deutlich unter drei Stunden? Da muss wohl auch die ÖBB etwas auf den Weg bringen, damit die Verbindung attraktiver wird. Da arbeiten wir daran.
SN: Das Aus war aber nicht zu verhindern?
Nein, weil es schon feststand. sam