Salzburger Nachrichten

Statt nach Kroatien ins Krisengebi­et

Österreich­ischer Offizier koordinier­t internatio­nale Hilfe in Beirut.

- Alf

Katastroph­en sind sein Geschäft. Hauptmann Gernot Hirschmugl (37) ist einer vor zwölf internatio­nalen Experten, die nach der verheerend­en Explosion in Beirut im Auftrag der UNO die internatio­nale Hilfe im Libanon koordinier­en werden. Der österreich­ische Offizier ist Mitglied der UNDAC. Das ist das Katastroph­enerkundun­gsund Koordinier­ungsteam der Vereinten Nationen. Die UNDAC gehört zum Büro für die Koordinati­on humanitäre­r Angelegenh­eiten (OCHA) des UNO-Nothilfeko­ordinators mit Sitz in Genf. Und aus Genf kam am Mittwoch gegen 16 Uhr auch das SMS, in dem Hirschmugl gefragt wurde, ob er für den Einsatz im Libanon zur Verfügung stehe. „Eigentlich war ein Urlaub in Kroatien geplant“, sagt er, dieser müsse nun eben warten. Bis der Einsatz vom Heer bewilligt war, dauerte es drei Stunden, danach war noch ein Coronatest notwendig, weil man nur mit einem negativen Testergebn­is in den Libanon einreisen kann. Um 0.30 Uhr am Donnerstag war dann auch das erledigt. Der Abreise am Donnerstag um 15 Uhr stand nichts mehr im Weg. In Beirut wird er sich gemeinsam mit den anderen Mitglieder­n des UNDAC-Teams zuerst einmal einen Überblick über die Lage verschaffe­n, „alles Weitere wird man sehen“. Vorerst ist der Einsatz für drei Wochen geplant, eine Verlängeru­ng sei aber denkbar. Dass Hirschmugl sich für solche Katastroph­eneinsätze interessie­rt, liegt quasi in der Familie. Auch sein Onkel Brigadier Alois Hirschmugl machte sich einen Namen als Spezialist für internatio­nale Kriseneins­ätze.

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BILD: SN/BUNDESHEER Gernot Hirschmugl

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