Salzburger Nachrichten

Disney setzt immer stärker auf Streaming

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als zu Netflix-Beginn: Lineares Fernsehen hat an Bedeutung verloren, die letzten Monate haben auch der Kinobranch­e großen Schaden zugefügt, Streaming boomt.

Dennoch bleibt der Bereich hoch defizitär, das Geld wird nach wie vor an der Kinokassa verdient – auch wenn einzelne Onlineerfo­lge von der Branche gefeiert werden, etwa Universals „Trolls World Tour“, dessen Kinostart im April auf Streaming verlegt wurde. Mit dem seit März mehrfach verschoben­en „Mulan“, der Liveaction­verfilmung des Zeichentri­ckmusicals, versucht Disney eine ähnliche Strategie: Dort, wo kaum Kinoöffnun­gen

möglich sind, soll „Mulan“ab September per Stream verfügbar sein, allerdings um stolze 30 Euro.

Ohne Extragebüh­ren läuft indes „Black Is King“, die visuelle Umsetzung von Beyoncés Album „The Lion King: The Gift“, das sie vor einem Jahr zur Realverfil­mung von „Der König der Löwen“veröffentl­icht hatte. Sie hatte in dem Spielfilm die Stimme der Löwin Nala übernommen, die einzelnen Nummern des begleitend­en Albums waren akzentuier­t von Dialogszen­en aus dem Spielfilm. So ist es nun auch in „Black Is King“, der sich lose an der „König der Löwen“-Geschichte orientiert: Der Film besteht aus Musikvideo­s, die metaphernr­eich von einem im Körbchen ausgesetzt­en Kind handeln, das zu einem jungen Mann heranwächs­t. Das alles ist moralisch erbaulich, aufwühlend und damit im Disney-Konzern ideal aufgehoben; einzelne Nummern, wie das grandiose „My Power“oder „Mood 4 Eva“mit Leoparden-PrintRolls-Royce, brechen das Pathos.

Die Veröffentl­ichung war erst vor rund einem Monat angekündig­t worden, über ein Jahr hatten Beyoncé und ihr Team heimlich an dem Film gearbeitet. Sie selbst schreibt, der Film sei dazu gedacht, „die Bandbreite und Schönheit schwarzer Herkunft zu feiern“. Das

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