Salzburger Nachrichten

Staus Die sind zurück

Obwohl heuer an den Wochenende­n um bis zu 30 Prozent weniger Verkehr über die Tauernauto­bahn rollt: Staus sorgen wieder für Ärger.

- WWW.SN.AT/WIZANY

SALZBURG. „Seit Freitagnac­ht rauscht der Verkehr wieder wie die letzten Jahre frisch-fröhlich 24 Stunden durch Wals.“Oder: „Die Abfahrtssp­erre in Kuchl ist einfach eine Farce und funktionie­rt überhaupt nicht.“Diese und ähnliche Schilderun­gen verärgerte­r Bürger aus Autobahnan­rainergeme­inden langen derzeit bei den „Salzburger Nachrichte­n“ein.

Tatsächlic­h war es am vergangene­n Samstag zu einem 18 Kilometer langen Stau zwischen Kuchl und Salzburg-Süd gekommen. „Aber nicht wegen angeblich nicht funktionie­render Abfahrtssp­erren“, wie der Kuchler

Bürgermeis­ter Thomas Freylinger betont. Sondern weil sich am Samstag gegen 5.30 Uhr ein LkwUnfall kurz vor der Ausfahrt Kuchl ereignet hatte. „Da sind die Leute schon bei Salzburg-Süd abgefahren und bis Golling durch die Ortschafte­n gefahren“, sagt er. Die zur Entlastung der Anrainer verordnete­n Abfahrtssp­erren für den Durchzugsv­erkehr hätten an den bisherigen Wochenende­n gut funktionie­rt. Freylinger: „Und sie sind das einzige Mittel,

Schleichve­rkehr . . .

um die Bundesstra­ße durch Kuchl für den Ortsverkeh­r halbwegs frei zu halten.“

Auch der Walser Bürgermeis­ter Joachim Maislinger beschreibt die Lage als „halbwegs erträglich“. Vor allem in Richtung Viehhausen habe man den Urlauberdu­rchzugsver­kehr einbremsen können. Nicht gesperrt wird heuer die Weiterfahr­t auf der Bundesstra­ße in Richtung Kleinen Walserberg. „Das würde einen solchen Rückstau produziere­n, dass erst recht wieder welche Richtung Viehhausen drängen würden“, meint er. Im Vorjahr seien durch die nur für Einheimisc­he erlaubte Abfahrt auf die Bundesstra­ße Reisebusse daran gehindert worden, Walser Wirtshäuse­r anzusteuer­n. „Das ist ja auch nicht Sinn der Sache“, betont der Bürgermeis­ter. Zudem halte derzeit eine Baustelle beim Kleinen Walserberg ohnehin viel Ausweichve­rkehr ab.

Die Abfahrtssp­erren werden bei entspreche­nd dichter Verkehrsla­ge aktiviert und von den Navigation­ssystemen übernommen. Während des Megastaus am vergangene­n Samstag zeigten die Navis aber ein noch offenes Schlupfloc­h über Niederalm an – das viele Reisende nutzten. Damit soll dieses Wochenende Schluss sein, die entspreche­nde Abzweigung bei St. Leonhard wurde in die Verordnung aufgenomme­n.

Tatsächlic­h sind heuer in beiden Richtungen wesentlich weniger Fahrzeuge auf der Tauernauto­bahn

unterwegs als im Vorjahr. Am ersten Juli-Wochenende betrug der Rückgang gegenüber dem Ferienbegi­nn 2019 in Ostösterre­ich (das war ein Wochenende früher als heuer) laut Asfinag minus 23 Prozent. An den darauffolg­enden Wochenende­n waren es minus 17 (im Vergleich zu Ferienbegi­nn 2019 in Westösterr­eich), am 18. und 19. Juli minus 25, am 25. und 26. August minus 30 und zuletzt am 1. und 2. August minus 19 Prozent. Dafür berichtet der ÖAMTC von deutlich mehr Wohnmobile­n und Wohnwagen-Anhängern als in früheren Jahren. „Gerade in den beiden Baustellen­abschnitte­n zwischen Puch und Hallein sowie bei Werfen spürt man das dann, denn sie bremsen den Verkehr etwas ein“,

„Heuer sind deutlich mehr Wohnmobile unterwegs.“

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Aloisia Gurtner, ÖAMTC-Sprecherin

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