Außenhandel erholt sich auch im Mai nicht
Österreichs Außenhandel ist wegen der Coronakrise auch im Mai massiv eingebrochen. Die Exporte sanken nach Angaben von Statistik Austria ebenso wie die Importe um jeweils rund ein Viertel auf 9,9 beziehungsweise 10,3 Milliarden Euro. Das Handelsbilanzdefizit ging von 470 auf 460 Millionen Euro zurück. „Das Coronavirus zwingt Österreichs Außenhandel in die Knie“, betonte der neue Statistik-AustriaGeneraldirektor Tobias Thomas am Freitag.
Die drei wichtigsten Exportpartnerländer verzeichneten im Mai drastische Rückgänge. Die Ausfuhren nach Deutschland sanken um 22 Prozent, jene nach Italien um 30 Prozent und jene in die Vereinigten Staaten sogar um 34 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete dabei Österreichs wichtigstes Exportgut, Maschinen und Fahrzeuge. In diesem Segment brachen Exporte und Importe um gut ein Drittel ein. Auf der Importseite war die geringere Nachfrage nach Energie und Brennstoffen spürbar. Die Einfuhr vor allem von Öl und Gas verringerte sich um mehr als die Hälfte.
Aus EU-Ländern bezog Österreich im Mai 2020 Waren im Wert von sieben Milliarden Euro (–26 Prozent). Exportiert wurde im Wert von 6,7 Milliarden Euro (–25 Prozent). Die Importe aus Drittstaaten verringerten sich um mehr als ein Fünftel auf 3,3 Milliarden Euro. Bei den Exporten in Länder außerhalb der EU fiel der Rückgang mit –26 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro noch stärker aus. Die negative Entwicklung im Außenhandel in diesem Jahr sei maßgeblich von der Coronaperiode März bis Mai geprägt gewesen, so die Statistik Austria. In Summe sanken die Ausfuhren in den ersten fünf Monaten 2020 um fast 13 Prozent auf 57 Milliarden Euro, die Einfuhren um 14 Prozent auf 58 Milliarden Euro. Das Handelsbilanzdefizit halbierte sich auf rund eine Milliarde Euro. Die Importe aus EU-Staaten sanken von Jänner bis Mai um 15 Prozent auf 39 Milliarden Euro. Die Exporte gingen um 12,1 Prozent auf ebenfalls knapp 39 Milliarden Euro zurück. Die größten Rückgänge wurden mit Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland verzeichnet. Hier fielen die Einfuhren um 14,8 Prozent auf 20 Milliarden Euro, die Exporte um elf Prozent auf 17 Milliarden Euro. Beim zweitwichtigsten EU-Handelspartner Italien reduzierten sich die Einfuhren um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, die Ausfuhren um 16 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.