Salzburger Nachrichten

Jetzt kauft sich auch der Schulwart ein Skateboard

Jahrelang lagerten Teile eines Skateparks auf dem Recyclingh­of. Auf Initiative eines Lehrers und eines Schulwarts reaktivier­te die Stadt Hallein die Geräte.

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HALLEIN. An einem heißen Nachmittag in den Sommerferi­en müsste es die Halleiner Jugendlich­en eigentlich ins Freibad ziehen. Doch da wurde die Rechnung ohne den neuen Skatepark bei der Thomas-Stangassin­gerSportan­lage gemacht. Dort ziehen die Burschen mit Scootern ihre Runden und lassen nicht locker, bis sie einen bestimmten Trick beherrsche­n.

Gut zehn Jahre lang lagerten diese Schanzen und Rampen auf dem Recyclingh­of. Das blieb Valentin Klingsbigl (41) und Thomas Nedorost (46), Lehrer bzw. Schulwart an der Neuen Mittelschu­le Burgfried, nicht verborgen. „Wir haben vor einem Jahr angefangen, das Thema voranzutre­iben. In jedem Dorf gibt es einen Skatepark, aber in der Bezirkshau­ptstadt Hallein nicht. Unsere Jugendlich­en müssen immer irgendwo anders hinfahren.“Die

Männer ließen nicht locker, sprachen beim Sportstadt­rat und bei der Jugendbeau­ftragten vor. Dann erklärte Bürgermeis­ter Alexander Stangassin­ger (SPÖ) im März das Thema zur Chefsache. „Ab da ist es dann ganz schnell gegangen. Wir haben uns gedacht, in der Coronazeit passiert eher nichts.“Einen Beteiligun­gsprozess mit den Halleiner Kindern und Jugendlich­en gab es wegen des Coronaviru­s nicht. „Aber wir haben innerhalb von zwei Tagen 150 Unterschri­ften für einen Skatepark gesammelt. Der Bedarf ist einfach da“, erzählen Nedorost und Klingsbigl stolz.

Die Stadt hat die vorhandene­n Teile des Skateparks reparieren lassen und dazu einen gebrauchte­n Pumptrack (eine Wellenbahn) gekauft. Die Kosten belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Der Wart der nahen Sportanlag­e behält den Skatepark im Auge.

Thomas Nedorosts Sohn Tobias ist mit seinem Scooter hoch motiviert unterwegs. Sein Vater will ihm bald Gesellscha­ft leisten: „Ich habe mir nach 30 Jahren Pause wieder ein Skateboard gekauft. Jetzt muss ich nur noch üben.“

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BILD: SN/ANDREAS KOLARIK Lehrer Valentin Klingsbigl, Schulwart Thomas Nedorost und sein Sohn Tobias, der auf dem Pumptrack sein Können zeigt (v. r.).

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