Salzburger Nachrichten

Die Wirtschaft erholt sich rascher als erwartet

Lkw-Verkehr, Stromverbr­auch und weitere Indikatore­n gehen nach oben.

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Österreich­s Konjunktur erholt sich nach Einschätzu­ng der Oesterreic­hischen Nationalba­nk (OeNB) rascher als erwartet. Sollte es zu keiner starken zweiten Coronainfe­ktionswell­e kommen, könnte die heimische Wirtschaft 2020 um minus sechs Prozent einbrechen und damit weniger stark als noch Anfang Juni angenommen, erklärte die Notenbank am Freitag.

Die Analyse der Echtzeitda­ten der vergangene­n beiden Wochen zeige eine weitere konjunktur­elle Erholung an. So sei die Lkw-Fahrleistu­ng vorige Woche nur noch 1,5 Prozent unter dem Vorjahresw­ert gelegen und die für die Exporttäti­gkeit relevante Fahrleistu­ng in Grenzabsch­nitten um 4,5 Prozent. Der Stromverbr­auch, ein verlässlic­her Indikator für die Industriep­roduktion, sei im Juli um fünf Prozent unter Vorjahr gelegen, nach minus zehn Prozent von April bis Juni.

Auch im Einkaufsma­nagerindex der Bank Austria für Juli spiegle sich die Belebung der Industriep­roduktion. Er kehrte mit 52,8 Punkten erstmals in der Coronakris­e wieder in den Wachstumsb­ereich zurück und erreichte den höchsten Wert seit eineinhalb Jahren. Zahlungsve­rkehrsdate­n signalisie­rten eine weitere leichte Verbesseru­ng des Privatkons­ums und im heimischen Tourismus.

Das Risiko der Prognose bleibt laut OeNB aber „eindeutig nach unten gerichtet“– sollte es eine stärkere zweite Coronawell­e geben, werde die Rezession in Österreich stärker ausfallen. Aus ökonomisch­er Sicht bleibe daher die erfolgreic­he Eindämmung des Coronaviru­s eine gemeinsame Herausford­erung für Politik und Bevölkerun­g.

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