Ducati grübelt und fürchtet Musterschüler Brad Binder
Seit der Rückkehr der MotoGP nach Österreich im Jahr 2016 saßen alle siegreichen Piloten auf dem Red Bull Ring auf einer Maschine des italienischen Traditionsteams Ducati. In der laufenden Saison läuft es für die Italiener bisher aber überhaupt nicht nach Wunsch. Vizeweltmeister Andrea Dovizioso, der den Grand Prix von Österreich im Vorjahr für sich entscheiden konnte, wartet nach drei absolvierten Rennen noch auf den ersten Saisonsieg. Beim Grand Prix in Tschechien am vergangenen Wochenende fuhr der Franzose Johann Zarco im DucatiKundenteam Avintia mit der Maschine aus dem Vorjahr auf das Podest, während die anderen Ducati-Piloten nicht über Platzierungen im Mittelfeld hinauskamen. „Wir müssen eine andere Richtung einschlagen. Wir haben das gemacht, was in den vergangenen beiden Jahren funktioniert hat. Aber das funktioniert jetzt nicht mehr. Die
Situation ist momentan noch nicht klar. Ich brauche mehr Unterstützung vom Setup“, erklärte Dovizioso nach dem enttäuschenden elften Platz in Brünn.
Gelingt Ducati bei der Abstimmung des Motorrads ein Schritt in die richtige Richtung, könnten die Italiener ihre imposante Siegesserie in der Steiermark am Sonntag (14 Uhr/live Servus TV) weiter ausbauen. Als schärfsten Konkurrenten auf den Rennsieg in Spielberg haben die MotoGP-Fahrer Premierensieger Brad Binder auserkoren. „KTM hat sehr viel in Österreich getestet. Bei Brad sah es so aus, als hätte er schon zehn Jahre Erfahrung auf dem Motorrad“, sagte WM-Leader Fabio Quartararo.
Binder blickt den beiden Rennen in Spielberg gelassen entgegen:
„Ich will den Reset-Knopf drücken und ohne Ziel drauflosfahren, hoffe aber auf ein starkes Wochenende.“Der Südafrikaner ist bereits seit 2015 KTM-Werkspilot und gilt als Musterschüler. „Ich habe eine sehr gute Beziehung zu KTM und kenne die meisten Personen seit dem Red Bull Rookies Cup 2009. Wir haben in jeder Klasse gemeinsam gewonnen, ich bin sehr glücklich hier zu sein“, sagte Binder.