Salzburger Nachrichten

Ducati grübelt und fürchtet Musterschü­ler Brad Binder

- Michael Switil

Seit der Rückkehr der MotoGP nach Österreich im Jahr 2016 saßen alle siegreiche­n Piloten auf dem Red Bull Ring auf einer Maschine des italienisc­hen Traditions­teams Ducati. In der laufenden Saison läuft es für die Italiener bisher aber überhaupt nicht nach Wunsch. Vizeweltme­ister Andrea Dovizioso, der den Grand Prix von Österreich im Vorjahr für sich entscheide­n konnte, wartet nach drei absolviert­en Rennen noch auf den ersten Saisonsieg. Beim Grand Prix in Tschechien am vergangene­n Wochenende fuhr der Franzose Johann Zarco im DucatiKund­enteam Avintia mit der Maschine aus dem Vorjahr auf das Podest, während die anderen Ducati-Piloten nicht über Platzierun­gen im Mittelfeld hinauskame­n. „Wir müssen eine andere Richtung einschlage­n. Wir haben das gemacht, was in den vergangene­n beiden Jahren funktionie­rt hat. Aber das funktionie­rt jetzt nicht mehr. Die

Situation ist momentan noch nicht klar. Ich brauche mehr Unterstütz­ung vom Setup“, erklärte Dovizioso nach dem enttäusche­nden elften Platz in Brünn.

Gelingt Ducati bei der Abstimmung des Motorrads ein Schritt in die richtige Richtung, könnten die Italiener ihre imposante Siegesseri­e in der Steiermark am Sonntag (14 Uhr/live Servus TV) weiter ausbauen. Als schärfsten Konkurrent­en auf den Rennsieg in Spielberg haben die MotoGP-Fahrer Premierens­ieger Brad Binder auserkoren. „KTM hat sehr viel in Österreich getestet. Bei Brad sah es so aus, als hätte er schon zehn Jahre Erfahrung auf dem Motorrad“, sagte WM-Leader Fabio Quartararo.

Binder blickt den beiden Rennen in Spielberg gelassen entgegen:

„Ich will den Reset-Knopf drücken und ohne Ziel drauflosfa­hren, hoffe aber auf ein starkes Wochenende.“Der Südafrikan­er ist bereits seit 2015 KTM-Werkspilot und gilt als Musterschü­ler. „Ich habe eine sehr gute Beziehung zu KTM und kenne die meisten Personen seit dem Red Bull Rookies Cup 2009. Wir haben in jeder Klasse gemeinsam gewonnen, ich bin sehr glücklich hier zu sein“, sagte Binder.

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