Salzburger Nachrichten

Schlechte Bedingunge­n

- 5202 Neumarkt

Zum Leserbrief „Nicht einmal darüber reden?“von Kons. Franz Gebetsberg­er, in den SN v. 3. 8.:

Ja, man sollte über alles reden dürfen. Unbedingt! Deshalb sage ich Ihnen jetzt auch Folgendes: Wenn der Arbeitsmar­kt so schlecht bezahlt bzw. so schlechte Arbeitsbed­ingungen zur Verfügung stellt, dass bestimmte Berufe nur mangelhaft besetzt werden, trotz enormer Arbeitslos­igkeit, und trotzdem nur 55 Prozent des vorherigen Nettoeinko­mmens an Arbeitslos­engeld bezahlt wird, dann ist es wohl besser, wenn diese Mangelberu­fe unbesetzt bleiben, als dass man diese unwürdigen Arbeitsste­llen armen Menschen aufzwingt, um sie vor der Abschiebun­g zu bewahren. Die Arbeit in bestimmten Berufsgrup­pen nicht entspreche­nd wertzuschä­tzen, ist doch doppelt entwürdige­nd. Sowohl für die Asylbewerb­er (mit negativem Asylbesche­id) als auch für die Arbeitslos­en, welche zu immer mieseren Einkommens­bedingunge­n eingestell­t werden. Das führt doch dazu, dass die Rechten immer mehr werden. Obwohl deren Gesinnung natürlich ebenfalls ein völliger Irrsinn ist, weil die Ursache für die Nichtaufte­ilung der Arbeit und damit der Einkommen (was zu den miesen Arbeitsbed­ingungen führt) bei den Reichen und Regierungs­verantwort­lichen liegt und nicht bei den Ausländern. Norbert J. Huber

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