Salzburger Nachrichten

Corona: Angst um den Arbeitspla­tz

- 5020 Salzburg

Zu „Darf ich mit Schnupfen in die Arbeit?“(SN v. 6. 8.): Wie im Artikel dargestell­t, sind früher viele Arbeitende trotz Krankheit in die Arbeit gegangen, weil sie gefürchtet haben, sonst den Arbeitspla­tz zu verlieren. Gerade diejenigen, die wenig Ausbildung haben und die working poor haben oft in der Zeit, die sie brauchten, um in die nächste Arztpraxis zu kommen, die Kündigung im Postkasten gehabt.

In Coronazeit­en natürlich ein Dilemma: Findet man sich krank am Arbeitspla­tz ein und steckt möglicherw­eise viele Menschen mit Covid-19 an, dann ist man nicht nur die Arbeit los, sondern hat sich auch noch schuldig gemacht, unter Umständen einen ganzen Betrieb zum Stehen gebracht zu haben. Bleibt man zu Hause, ist man vielleicht auch die Arbeit los und muss mit seinen Existenzso­rgen umgehen.

Eine Lösung wäre vielleicht, die alte Regelung des Kündigungs­verbots

im Krankensta­nd wieder einzuführe­n, zumindest für vier bis sechs Wochen.

In dieser virtuellen Quarantäne müsste dann ja klar sein, ob es sich bei den Infektions­symptomen um Covid-19 oder eine andere Krankheit gehandelt hat, und die Menschen müssten nicht um ihren Arbeitspla­tz bangen.

Dr. Christian Meusburger

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