Corona: Angst um den Arbeitsplatz
Zu „Darf ich mit Schnupfen in die Arbeit?“(SN v. 6. 8.): Wie im Artikel dargestellt, sind früher viele Arbeitende trotz Krankheit in die Arbeit gegangen, weil sie gefürchtet haben, sonst den Arbeitsplatz zu verlieren. Gerade diejenigen, die wenig Ausbildung haben und die working poor haben oft in der Zeit, die sie brauchten, um in die nächste Arztpraxis zu kommen, die Kündigung im Postkasten gehabt.
In Coronazeiten natürlich ein Dilemma: Findet man sich krank am Arbeitsplatz ein und steckt möglicherweise viele Menschen mit Covid-19 an, dann ist man nicht nur die Arbeit los, sondern hat sich auch noch schuldig gemacht, unter Umständen einen ganzen Betrieb zum Stehen gebracht zu haben. Bleibt man zu Hause, ist man vielleicht auch die Arbeit los und muss mit seinen Existenzsorgen umgehen.
Eine Lösung wäre vielleicht, die alte Regelung des Kündigungsverbots
im Krankenstand wieder einzuführen, zumindest für vier bis sechs Wochen.
In dieser virtuellen Quarantäne müsste dann ja klar sein, ob es sich bei den Infektionssymptomen um Covid-19 oder eine andere Krankheit gehandelt hat, und die Menschen müssten nicht um ihren Arbeitsplatz bangen.
Dr. Christian Meusburger