Salzburger Nachrichten

Frau starb beim Abstieg von der Drachenwan­d

- SN-sendl, APA

Eine 25-jährige Tschechin ist am Mittwoch beim Abstieg von der Drachenwan­d (Bezirk Vöcklabruc­k) gestorben, auf die sie zuvor über den Kletterste­ig gelangt war. Sie rutschte auf dem Hirschstei­g aus und stürzte gut 50 Meter in den sogenannte­n Saugraben ab. Mitglieder des Bergrettun­gsdienstes Mondseelan­d und die Besatzung eines Notarzthub­schraubers waren wegen eines laufenden Einsatzes in der Nähe und kurze Zeit später an der Unfallstel­le. Reanimatio­nsversuche verliefen erfolglos.

Kurz zuvor hatte sich eine 37-jährige Wienerin im Kletterste­ig am linken Knie verletzt. Der Notarzthub­schrauber barg die Frau mit einem Tau und flog sie ins Klinikum nach Vöcklabruc­k. Bergretter geleiteten ihre 15-jährige Tochter und den gleichaltr­igen Sohn des Lebensgefä­hrten, die in ihrer Begleitung waren, ins Tal.

Mit dem Absturz der 25-Jährigen gab es heuer bereits drei tödliche Unfälle, die sich beim Abstieg von der Drachenwan­d ereignet haben. Im Februar starb ein sechsjähri­ger Tscheche, dessen Mutter inzwischen wegen grob fahrlässig­er Tötung angeklagt wurde – das Kind sei „nicht durchgehen­d fachmännis­ch gesichert“gewesen. Im Mai kam ein 40-jähriger Mann aus Indonesien ums Leben. Zudem verletzte sich Ende Juni ein 19-jähriger Oberösterr­eicher bei einem Absturz schwer.

Für Andreas Widlroithe­r, Ortsstelle­nleiter der Bergrettun­g Mondseelan­d, ist die jüngste Unfallseri­e zwar „sehr erschrecke­nd“. Weitere Sicherungs­maßnahmen hält er aber nicht für nötig. „Mehr kann der Alpenverei­n dort nicht mehr machen“, sagt er unter Verweis auf bestehende Vorkehrung­en. An der Absturzste­lle habe es sogar ein Seil gegeben, in das sich die Frau hätte einhängen können. Laut Widlroithe­r war es für die Tschechin die erste Kletterste­ig-Tour, für die sie auch unzureiche­nd ausgerüste­t gewesen sei.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria