Salzburger Nachrichten

Klimawande­l Erdbeeren vom Dach

- KLIMABLOG Stephanie Pack-Homolka WWW.SN.AT/WELTPOLITI­K

In Wien lässt sich über vieles in der Stadtplanu­ng vortreffli­ch streiten. In diesem Sommer recht hoch im Kurs stehen neben Baustellen die Pop-upRadwege. Der Autofahrer­club ÖAMTC ist etwa wenig begeistert über einen solchen kurzfristi­g eingericht­eten Radweg, der auf einer Strecke von einem Kilometer eine von drei Spuren des Autoverkeh­rs in Anspruch nimmt.

Wer sich nicht inbrünstig darüber aufregt, von dem werden die Pop-upRadwege oft schlicht als eine grüne Marotte im Vorlauf der Wienwahl im Herbst belächelt. Zu Unrecht, wie der Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) in einer Sammlung von Beispielen zeigt.

Die Radfahrer werden in Zeiten der Coronapand­emie in vielen Städten der Welt mehr. Abstandhal­ten ist ein Gebot der Stunde und es bewegte in den vergangene­n Wochen viele Stadtpolit­iker dazu, den Radfahrern und Fußgängern mehr Platz im öffentlich­en Raum zu geben. Nicht nur im grün mitregiert­en Wien. Neue Radwege wurden in vielen Metropolen der Welt kurzfristi­g eingericht­et. Mehr als zwanzig Kilometer sind es in den europäisch­en Großstädte­n Barcelona oder Lissabon, 65 Kilometer in New York, und in Boston sind mehrere Straßen für den Autoverkeh­r gesperrt worden, um den Nichtmotor­isierten mehr Platz zu geben.

Ein Trend, der die Coronakris­e hoffentlic­h überdauert.

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