Klimawandel Erdbeeren vom Dach
In Wien lässt sich über vieles in der Stadtplanung vortrefflich streiten. In diesem Sommer recht hoch im Kurs stehen neben Baustellen die Pop-upRadwege. Der Autofahrerclub ÖAMTC ist etwa wenig begeistert über einen solchen kurzfristig eingerichteten Radweg, der auf einer Strecke von einem Kilometer eine von drei Spuren des Autoverkehrs in Anspruch nimmt.
Wer sich nicht inbrünstig darüber aufregt, von dem werden die Pop-upRadwege oft schlicht als eine grüne Marotte im Vorlauf der Wienwahl im Herbst belächelt. Zu Unrecht, wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Sammlung von Beispielen zeigt.
Die Radfahrer werden in Zeiten der Coronapandemie in vielen Städten der Welt mehr. Abstandhalten ist ein Gebot der Stunde und es bewegte in den vergangenen Wochen viele Stadtpolitiker dazu, den Radfahrern und Fußgängern mehr Platz im öffentlichen Raum zu geben. Nicht nur im grün mitregierten Wien. Neue Radwege wurden in vielen Metropolen der Welt kurzfristig eingerichtet. Mehr als zwanzig Kilometer sind es in den europäischen Großstädten Barcelona oder Lissabon, 65 Kilometer in New York, und in Boston sind mehrere Straßen für den Autoverkehr gesperrt worden, um den Nichtmotorisierten mehr Platz zu geben.
Ein Trend, der die Coronakrise hoffentlich überdauert.