Der Exot überlebt die Überarbeitung
Mercedes wertet die E-Klasse auf, bietet eine Antriebsvielfalt und hält am Dieselhybriden fest.
Fast lautloses Anfahren auch ohne Elektroantrieb, ebensolches Dahingleiten auf Landstraßen, laut wird es nur in Tunnels, und das liegt nicht an der überarbeiteten E-Klasse. 2016 hatte die aktuelle Generation Premiere, jetzt wird im üblichen Zyklus das Facelift nachgereicht – will heißen: verfeinertes Design, neue Technik, überzeugende Vorzüge wurden beibehalten.
Am interessantesten ist zweifellos das Festhalten am Dieselhybriden: Von der sehr überschaubaren Konkurrenz aufgegeben, bietet Mercedes-Benz weiter diese Verfeinerung im Antriebsspektrum neben dem Benzin-Plug-in an, in der E-Klasse als 300 de, Limousine oder T-Modell, wie der Kombi traditionell genannt wird, mit oder ohne Allradantrieb (4matic). „Als Teilnehmer der damaligen Besprechung im Verkehrsministerium kann ich nur sagen: Eine Förderung für den Dieselhybriden wurde rundweg abgelehnt. Niemand wollte sich von den Vorzügen ein Bild machen“, sagt Mercedes-Österreich-Sprecher Bernhard Bauer. Dabei kommt der Plug-in-Diesel je nach Karosserievariante nur auf 32 bis 40 Gramm CO2 bei einem Normverbrauch von 1,2 bis 1,5 Litern/100 Kilometer. Klarerweise in der Theorie, doch sparsamer ist mit einem Verbrenner
unter der Haube kaum möglich – und auch nicht sauberer angesichts der aktuellen Generation an Abgasreinigung. Ab Mitte August ist Marktstart, lediglich die Limousine E 350, die ab Herbst bestellbar ist, wird erst gegen Jahresende zu den Händlern kommen. Im Design wird der Zentralstern nun schon in den Einstiegsmodellen mit der Linie Avantgarde Exterieur angeboten. Bei Wahl der AMG Line und der All-Terrain-Modelle kommt die Motorhaube mit „Powerdomes“.
Verstärkte Dynamik sollen flachere Scheinwerfer (schon in der Basis mit VollLED) vermitteln. Im Cockpit fällt das neu konzipierte Lenkrad (Leder oder „Supersport“) auf. Wobei die beidseitigen Doppelspeichen derart viele Bedienelemente enthalten, dass beim ersten Kennenlernen Verwirrung entsteht – diese Neuordnung ist gewöhnungsbedürftig und sollte bei der Fahrt beherrscht werden, denn sonst droht massive Ablenkung. Bei den Sicherheitsfeatures gibt es viele Verbesserungen, wie z. B. bei den aktiven Stau-, Brems-, Totwinkel- oder Lenkassistenten. Die Einparkhilfe ermöglicht zum automatischen Parken längs und quer nun auch das Einparken auf markierten Flächen. Überarbeitet und erweitert wurde auch das Infotainmentsystem MBUX. Interessant ist der optionale Schutz vor Diebstahl und Vandalismus „Urban Guard“und „Urban Guard Plus“mit Einbruch- und Diebstahlwarnanlage, Abschleppschutz (optisch und akustisch bei Lageveränderung), Alarmsirene und Innenraumsicherung. Nun kommen auch die Vierzylinderbenziner und -diesel mit integriertem Startergenerator der zweiten Generation mit 15 kW Zusatzpower und bis zu 200 Newtonmeter plus an Drehmoment. Rekuperation und Segelmodus machen die Antriebe noch effizienter. Serienmäßig kommt diese Technik auch bei den Sechszylinderbenzinern. Bei Limousinen und T-Modellen werden sieben Plug-in-Hybride angeboten. Das Leistungsspektrum reicht bei Limousine und T-Modell von 194 bis 435 PS, beim Coupé von 194 bis 330 und beim Cabrio von 194 bis 367 PS. Preisbeispiele: E 300 de 4matic T 68.900, E 450 4matic Cabrio 61.835, E 450 4matic 79.110, E 400 4matic All Terrain 85.940 Euro.