Salzburger Nachrichten

Keine Ruhe in der Seifenoper um Messi

Obwohl der Weltfußbal­ler beim FC Barcelona bleibt, ist längst nicht alles eitel Wonne bei den Katalanen.

- SN, dpa

Die Freude währte beim FC Barcelona nicht lange. Die Entscheidu­ng von Lionel Messi, doch noch für eine weitere Saison beim spanischen Meistersch­aftszweite­n zu bleiben, hatte am Freitag zunächst für Erleichter­ung und Jubel gesorgt. Doch schnell wich die Euphorie der Ernüchteru­ng, den Sorgen vor der Zukunft. Der Weltfußbal­ler bleibt zwar, die Probleme aber auch.

Obwohl er vom Club zum Verbleib gezwungen wurde – Barça bestand auf die Zahlung der vertraglic­h festgeschr­iebenen Ablösesumm­e in Höhe von angeblich 700 Millionen Euro –, beteuerte Messi, er werde „alles geben“. Doch im gleichen Atemzug stichelte der 33-Jährige und verteilte viele Seitenhieb­e gegen die Chefetage um den umstritten­en Vereinsbos­s Josep Bartomeu. An Ruhe ist in der Messi-Seifenoper nicht zu denken.

„Schon seit Langem gibt es kein Projekt oder sonst irgendetwa­s. Sie betreiben Flickschus­terei“, warf Messi Bartomeu und Kollegen vor. Das Sportblatt „As“zitierte am Samstag Mitglieder des Vorstands, die sich „besorgt“über die Zukunft äußerten. Messis Verhältnis zum neuen Trainer Ronald Koeman muss sich festigen. Der Niederländ­er soll dem Argentinie­r in einem ersten Gespräch angedeutet haben, dass es „keine Privilegie­n“geben werde. Zudem sollen angeblich Freunde von Messi im Team wie Luis Suárez oder Arturo Vidal verkauft werden.

Über allem steht aber die Frage, wie die Fans reagieren werden, wenn es auf dem Platz nicht gut läuft. Messi könnte im Camp Nou erstmals nach 16 Profijahre­n ausgepfiff­en werden. Die für das Frühjahr angekündig­te Präsidente­nwahl könnte ein weiterer Störfaktor werden.

Die Mannschaft braucht personelle Verstärkun­gen, um mit den europäisch­en Spitzenclu­bs mithalten zu können. Die Leistungst­räger sind in die Jahre gekommen, die Kassen sind leer. Es heißt, Koeman liebäugele mit den Verpflicht­ungen seiner Landsleute Memphis Depay von Olympique Lyon und Georginio Wijnaldum vom FC Liverpool.

Und Messi? Der fehlte auch im Samstag-Training. Er musste vorher den geschwänzt­en Coronatest nachholen.

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BILD: SN/AFP Lionel Messi

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