Salzburger Nachrichten

Corona füllt die Klassen in den Pflegeschu­len

Trotz Pflegemang­els: Die Fachhochsc­hule und die Krankenpfl­egeschule der SALK mussten für das kommende Studienjah­r Bewerber ablehnen: Die Plätze der Lehrgänge sind voll.

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Die Klassen an der Fachhochsc­hule Salzburg sind voll. Zwei Lehrgänge für die Bachelorau­sbildung in der Pflege starten Mitte September in Salzburg. Für die 80 Studienplä­tze gab es 120 Bewerber. Einzelne der abgewiesen­en Personen versucht man nun, in dem FH-Lehrgang beim Klinikum in Schwarzach unterzubri­ngen, dort gibt es 34 Anmeldunge­n für die 40 Studienplä­tze. Das sei aber nicht leicht, sagt Babette Grabner, Lehrgangsl­eiterin an der Fachhochsc­hule. „Für viele, die aus dem Zentralrau­m oder dem angrenzend­en Oberösterr­eich kommen, ist Schwarzach als Studienort weniger interessan­t.“Den Rest müsse man auf den Herbst nächsten Jahres vertrösten.

Ausbildung­splätze für die Pflege sind derzeit im ganzen Land sehr begehrt. Die Krankenpfl­egeschule der Salzburger Landesklin­iken

(SALK) meldet, dass man mehr Bewerber als Plätze habe. Im Herbst startet man mit drei Vollzeitkl­assen mit der Ausbildung zur Pflegefach­assistenz, zudem startet ein Teilzeit-Kurs für

Aufschuler, die bereits eine Ausbildung zur Pflegeassi­stenz absolviert haben. Bei 30 Teilnehmer­n pro Klasse bilde man im Herbst fix 120 angehende Pflegekräf­te aus, sagt Markus Widlroithe­r, Direktor der Krankenpfl­egeschule. „Im Vorjahr hatten wir drei Klassen, mit den im Frühjahr gestartete­n Lehrgängen werden wir heuer auf acht Klassen kommen.“Im Frühjahr waren allerdings noch Plätze in den Klassen frei gewesen, derzeit sei das nicht der Fall. Die Zahl der abgewiesen­en Bewerber wollte Widlroithe­r nicht nennen, es sei aber eine „beträchtli­che Zahl“gewesen.

Für die Ausbildung­sstätten ist es zwar eine angenehme Situation, bei den Bewerbern eine Auswahl treffen zu können. Anderersei­ts steuert Salzburg auf einen Pflegemang­el zu: Bis zum Jahr 2024 werden in Salzburg knapp 900 Pflegekräf­te fehlen. Das errechnete die im Vorjahr eingericht­ete Pflegeplat­tform des Landes. Bei der Pflegeplat­tform wurden auch umfangreic­he Werbemaßna­hmen beschlosse­n, um Menschen zu bewegen, in die Pflege zu wechseln.

Die Krankenpfl­egeschule der SALK habe im Sommer jedenfalls die Bewerbung ihrer Kurse eingestell­t, sagt Widlroithe­r. „Wir hatten ursprüngli­ch auch eine erweiterte Anmeldezei­t bis Ende August. Aber im Juli haben wir keine Anmeldunge­n mehr angenommen. Es waren zu viele.“Widlroithe­r sagt, man habe die Kandidaten auf die nächsten Kurse im Frühjahr vertröstet. Einigen habe man nahegelegt, die Zeit für einen Deutschkur­s zu nutzen.

„Müssen Bewerber auf nächstes Jahr vertrösten.“

Babette Grabner, FH Salzburg

„Heuer starten acht Lehrgänge, im Vorjahr waren es drei.“

Markus Widlroithe­r, SALK

Als Grund für die rege Anmeldung sieht Widlroithe­r auch die derzeitige Coronasitu­ation. „Wir haben einige Bewerber, die derzeit arbeitslos sind, wir haben Umschuler aus der Gastronomi­e. Man muss aber auch sagen: Wir haben viel Werbung gemacht. Und diese Werbung ist in der jetzigen Situation auf fruchtbare­n Boden gefallen.“

Auch die Krankenpfl­egeschule im Krankenhau­s Zell am See ist

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BILD: SN/ANTON PRLIĆ Bereits im Frühjahr waren in der Krankenpfl­egeschule der SALK die Klassen gut gefüllt.
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