Keine Entscheidung ohne den Bürgermeister
Welche Folgen der Ausfall eines Bürgermeisters haben kann, zeigt sich derzeit in Obertauern. Die Tourismushochburg gehört jeweils zur Hälfte zur Pongauer Gemeinde Untertauern und zum Lungauer Ort Tweng. Damit die gemeinsame Gesellschaft OFAG (Obertauern Fremdenverkehrsanlagen GmbH) beschlussfähig ist, müssen beide Geschäftsführer unterschreiben. Diese Funktion nehmen die Ortschefs ein.
Da der Twenger Bürgermeister Heribert Lürzer (ÖVP) seit mehreren Wochen ausfällt, musste der Bau einer neuen Garage für das Einsatzzentrum verschoben werden. „Eigentlich hätten wir das Projekt schon begonnen und wären noch vor dem Winter fertig geworden“, sagt Hans Habersatter (ÖVP), Bürgermeister von Untertauern. Schon unter Lürzers Vorgänger habe es eine ähnliche Situation gegeben. Habersatter plädiert darauf, die Satzung zu ändern, damit ein Vertreter des verhinderten Bürgermeisters zeichnungsberechtigt ist. „Auf der Gemeinde ist es ja auch so“, sagt Habersatter.
In Tweng führt derzeit Vizebürgermeister Franz Kaml (ÖVP) die Amtsgeschäfte. Er sieht keine
Notwendigkeit, die Statuten der OFAG zu ändern. „Es geht auch jetzt schon, dass per Gemeindevertretungsbeschluss ein anderer Geschäftsführer ernannt wird.“Das habe man nicht getan, weil man auf eine baldige Rückkehr Lürzers hoffe. Die Verschiebung des Garagenprojekts sieht Kaml wenig dramatisch. „Den Winter kann man noch für die Detailplanung nutzen.“Er gehe von einem Baubeginn im Frühjahr aus.