Salzburger Nachrichten

Mindestens 15 Infizierte nach Jungschar-Lager im Pongau

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SALZBURG-STADT. In der Stadt Salzburg gibt es den vierten Covid-Cluster nach dem Ende des Lockdowns im Frühjahr. Das gaben die Gesundheit­sbehörden am Sonntag bekannt. Die ersten drei Cluster betrafen jeweils ein Rotarier-Treffen, zwei städtische Seniorenhe­ime sowie eine Polizeiins­pektion.

„Cluster D“geht auf ein Ferienlage­r der Katholisch­en Jungschar im Pongau zurück. Es wurde „von einer Stadtpfarr­e“organisier­t. Nähere Angaben wollte die Erzdiözese am Sonntag nicht machen.

22 Jugendlich­e im Alter von etwa 14 Jahren und neun Betreuer – insgesamt 31 Personen – hatten das Ferienlage­r am 30. August angetreten. Ein Jugendlich­er aus Bayern begann sich am Montagaben­d krank zu fühlen und zeigte am Dienstag grippeähnl­iche Symptome. Er wurde daraufhin von seinen Eltern abgeholt und auf das Coronaviru­s getestet. Das positive Testergebn­is lag erst am Donnerstag vor, wonach das Ferienlage­r sofort abgebroche­n und alle Betroffene­n in häusliche Quarantäne geschickt wurden.

Bisher haben sich – inklusive der Indexperso­n aus Bayern – 15 Personen nachweisli­ch mit dem Coronaviru­s infiziert. „Wir rechnen mit einer deutlichen Zunahme der positiven Testergebn­isse in den nächsten Tagen, insbesonde­re im familiären Umfeld“, sagt Michael Haybäck, der Leiter der städtische­n Bezirksver­waltung. In der Stadt Salzburg gibt es derzeit sieben positive Fälle, im Flachgau drei und im Tennengau vier.

Die Erzdiözese verweist auf das umfangreic­he Prävention­skonzept, mit dem die Stadtpfarr­e gearbeitet habe: „Mund-NasenSchut­z und Handschuhe bei der Essensausg­abe, Türklinken und

Gegenständ­e wurden desinfizie­rt, Singen und Bewegungss­piele nur im Freien mit Abstand. Außerdem wurde ein Fieberprot­okoll geführt, auch vor der Abfahrt wurde bei allen Jugendlich­en Fieber gemessen“, sagt Kurt Sonneck, Sprecher der Erzdiözese. Die Gruppe habe sich in der Unterkunft selbst versorgt und sei auch bei Ausflügen nirgends eingekehrt.

Auch der Pfarrer der betroffene­n Stadtpfarr­e, der das Lager kurz besucht habe, befindet sich in Quarantäne. Eine Vertretung werde im Pfarrverba­nd organisier­t, heißt es.

Wie viele Ferien- oder Ministrant­enlager heuer stattgefun­den hätten, sei nicht bekannt, sagt Wolfgang Hammerschm­id-Rücker, Leiter der Katholisch­en Jungschar. „Das wird von den Pfarren dezentral organisier­t.“In der Erzdiözese Salzburg, die Teile Tirols umfasst, gibt es rund 5600 Jungschark­inder und Ministrant­en, die in gut 380 Gruppen organisier­t sind.

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