Salzburger Nachrichten

Coronazwei­fler in zweifelhaf­ter Gesellscha­ft

- Andreas Koller

Zweifel an der Regierungs­politik zur Coronabekä­mpfung anzumelden ist legitim, dagegen zu protestier­en nicht ehrenrühri­g. Doch die Coronazwei­fler täten gut daran, sich zu überlegen, mit wem sie sich da auf die

Straße stellen und in wessen Gesellscha­ft sie da ihren Protest artikulier­en. Erst vor wenigen Wochen nutzte eine junge Team-Strache-Kandidatin eine dieser Demonstrat­ionen, um antisemiti­sche Parolen zu brüllen. Diesen Samstag bei der Anticorona-Demo in Wien wiederum schnappte sich eine der Organisato­rinnen eine Regenbogen­fahne, um diese auf der Tribüne öffentlich zu zerreißen und homophobe Parolen ins Mikrofon zu plärren. Leider erntete sie dafür von einem Teil des Publikums Applaus. Es ist offenkundi­g, dass die Szene jener, die organisier­t gegen die Coronapoli­tik der Regierung auftreten, von Rechtsextr­emen, Homohasser­n, Verschwöru­ngstheoret­ikern und sonstigen Radikalins­kis unterwande­rt ist. All jene Kritiker, die ehrlichen Herzens und guten Willens Zweifel an Maske, Ampel, Anschober & Co. haben, sind aufgerufen, sich von diesen Elementen, die sie so übel vereinnahm­en, zu distanzier­en.

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