Coronazweifler in zweifelhafter Gesellschaft
Zweifel an der Regierungspolitik zur Coronabekämpfung anzumelden ist legitim, dagegen zu protestieren nicht ehrenrührig. Doch die Coronazweifler täten gut daran, sich zu überlegen, mit wem sie sich da auf die
Straße stellen und in wessen Gesellschaft sie da ihren Protest artikulieren. Erst vor wenigen Wochen nutzte eine junge Team-Strache-Kandidatin eine dieser Demonstrationen, um antisemitische Parolen zu brüllen. Diesen Samstag bei der Anticorona-Demo in Wien wiederum schnappte sich eine der Organisatorinnen eine Regenbogenfahne, um diese auf der Tribüne öffentlich zu zerreißen und homophobe Parolen ins Mikrofon zu plärren. Leider erntete sie dafür von einem Teil des Publikums Applaus. Es ist offenkundig, dass die Szene jener, die organisiert gegen die Coronapolitik der Regierung auftreten, von Rechtsextremen, Homohassern, Verschwörungstheoretikern und sonstigen Radikalinskis unterwandert ist. All jene Kritiker, die ehrlichen Herzens und guten Willens Zweifel an Maske, Ampel, Anschober & Co. haben, sind aufgerufen, sich von diesen Elementen, die sie so übel vereinnahmen, zu distanzieren.