Pakt gegen Alterseinsamkeit Experten wollen sicheres Umfeld für Pflegeheime und Krankenhäuser.
Erste Schritte für einen „Pakt gegen Einsamkeit“haben am Montag Bundeskanzler Sebastian Kurz und drei weitere Regierungsmitglieder sowie Vertreter mehrerer Hilfsorganisationen gesetzt. Im Zentrum eines runden Tisches gegen Alterseinsamkeit standen unter anderem Maßnahmen, um in Coronazeiten ein sicheres Umfeld für Pflegeheime und Krankenhäuser zu schaffen.
Es gelte vorrangig „das Virus zu isolieren, und nicht die Menschen“, mahnte Caritas-Präsident Michael Landau. Denn „wer den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken will, muss die Einsamkeit bekämpfen“. Dass sich die Regierung dieses Themas annehme, sei daher „ein guter Anfang“. Landau forderte ein breites Bündnis aus Bund, Ländern, Gemeinden, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Bundeskanzler Kurz wies darauf hin, dass Alterseinsamkeit schon jetzt eine Herausforderung für die Gesellschaft darstelle. Auch während der anhaltenden Coronapandemie sei es wichtig, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Als mögliche Maßnahmen nannte Kurz unter anderem bauliche Einrichtungen wie Plexiglasscheiben, gute Hygiene, Besuchskonzepte und gezielte Testungen. Zudem gelte es ein „stärkeres Bewusstsein in unserer Gesellschaft“für die Alterseinsamkeit zu schaffen.
Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober thematisierte außerdem die veränderten Lebensstrukturen in den Städten, etwa aufgrund der zunehmenden Mobilität. Auf freiwilliges Engagement setzt die für den Zivildienst zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger: Gerade in Zeiten der Pandemie sei es wichtig, Ehrenamtliche einzusetzen sowie Nachbarschaftshilfe stärker in den Fokus zu rücken.