Lücke im Kanal wird nach 17 Jahren geschlossen
Aus gutem Grund war das sumpfige Zeller Becken bis in die 1950er-Jahre fast unbebaut. Dann wuchsen die Stadtteile Schüttdorf und Zellermoos aus dem feuchten Boden. Man stellte die Häuser auf Pfahlgründungen wie in Venedig und verzichtete großteils auf Keller. Manche Bauten sackten ab. So setzte sich ein für den neuen Hochwasserschutz aufgeschütteter Damm um etwa einen Meter.
Entwässerungsgräben gebe es dort schon seit dem 19. Jahrhundert, sagt der Obmann der Wassergenossenschaft Zeller Becken, Helmut Haslinger. Immer wieder hat man sie verbessert. 2003 wurde ein Ausbau des sogenannten Bruckbergkanals genehmigt, der überschüssiges Wasser in die Salzach leiten soll. Aber der Kanal hat bis heute eine 150 Meter lange Lücke. Das sorgt bei den Anrainern zunehmend für Verärgerung, weil man in den vergangenen Jahren mehrmals nur knapp einer Überflutung entgangen ist. Am Dienstag, dem 8. September, findet in der Bezirkshauptmannschaft die Wasserrechtsverhandlung für den Lückenschluss statt.
Planer Martin Zopp vom Land sagt, der Kanal sei aus Kostengründen nicht fertig gebaut worden. Vor allem wegen der Unterquerung
der Kaprunerstraße mit ihren zahlreichen Einbauten hätte das rund zwei Millionen Euro gekostet. Jetzt hat sich durch den Bau der Entlastungsstraße Schüttdorf eine neue Möglichkeit aufgetan. Der Kanal wird zum Teil parallel zu dieser Umfahrung in einem Rohr verlaufen und dann in einem zu erweiternden Graben neben der Kaprunerstraße zum bestehenden Kanal beim Flugplatz geführt. Die Kosten werden auf 500.000 bis eine Million Euro geschätzt.