Formel 1: Honda-Ausstieg erschüttert Red Bull
Der Motorenlieferant gab am Freitag bekannt, nach der Saison 2021 aus der Rennserie auszusteigen.
TOKIO. Das Risiko war groß, als Red Bull Racing im Sommer 2018 bekannt gab, man würde ab der Saison 2019 auf die Motoraggregate von Honda vertrauen. Das damalige Schwesterteam Toro Rosso testete die japanischen Motoren bereits eine Saison zuvor. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien entstand allerdings nicht aus tiefster Überzeugung, sondern aus Mangel an Optionen. Der österreichische Rennstall trennte sich zuvor in einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht vom langjährigen Motorenpartner Renault.
Hondas Rückkehr in die Formel 1 als Motorenlieferant für McLaren war von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Nach drei erfolglosen Jahren
trennten sich die Wege. Honda wollte das Projekt Formel 1 aber weiter verfolgen und fand in den beiden Red-Bull-Teams die passenden Partner. Bereits im vergangenen Jahr feierte man gemeinsam Rennsiege. In der laufenden Saison ist Red Bull Racing der schärfste Konkurrent der überlegenen Mercedes-Mannschaft. Der Plan sah vor, den Branchenprimus so schnell wie möglich an der Spitze der Rennserie abzulösen.
Am Freitag folgte aber der Schock. Honda gab auf einer Pressekonferenz bekannt, sich sieben Jahre nach dem Comeback Ende 2021 wieder aus der Formel 1 zu verabschieden. „Wir haben entschieden, dass wir unsere Bemühungen im Bereich der nachhaltigen Technologien beschleunigen wollen. Daher
müssen wir uns auf CO2-freie Technologien konzentrieren“, erklärte Honda-Präsident Takahiro Hachigo. Bis 2050 wolle der Hersteller klimaneutral sein.
Bei Red Bull bedauert man die Entscheidung der Japaner zutiefst. „Obwohl wir enttäuscht sind, unsere Partnerschaft mit Honda nicht fortzusetzen, sind wir enorm stolz auf unseren gemeinsamen Erfolg“, sagte Teamchef Christian Horner. Der Brite zählte fünf Siege und 15 Podiumsplätze für Red Bull und Alpha Tauri auf. Man wolle sich nun die „erforderliche Zeit“nehmen, um einen neuen Hersteller zu finden. Eine große Auswahl haben die Bullen nicht: Mit Mercedes, Ferrari und Renault gibt es nur drei Optionen.