Der Gehaltsstreit um Alaba lässt die Sympathiewerte bröckeln
Wir wissen es schon längst: Der Gehaltsstreit von Fußballprofis gehört zum Geschäft. Das Schauspiel, das sich aber seit Monaten zwischen David Alaba und seinem Arbeitgeber Bayern München abspielt, ist beider Seiten unwürdig. Der Vertrag des 28-Jährigen beim deutschen Rekordmeister läuft im Sommer 2021 aus und der ÖFB-Star will es noch einmal wissen: 63.000 Euro soll Alabas Berater Pini Zahavi für seinen Schützling fordern – pro Tag und netto, schreiben wohlinformierte deutsche Medien. Und das in einer Saison, in der coronabedingt alles anders ist. Auch der Champions-League-Gruppengegner von Salzburg muss ohne Fans in der Arena finanzielle Abstriche machen.
Der Hintergrund: Alaba fühlt sich als Abwehrchef unersetzlich und will die Gehaltsriesen Manuel Neuer und Robert Lewandowski (20 Millionen Euro Jahresgehalt) mit drei Millionen Euro sogar noch übertreffen.
Diese von beiden Seiten offen zur Schau getragene Würgepartie hat vor allem eine Folge: Die Sympathiewerte des seit zehn Jahren in der Kampfmannschaft der Münchner stehenden Alaba, der durch seine konstanten Leistungen und mit seiner verschmitzten Art den Club und die Fans unterhalten hat, sind reflexartig gesunken. Auch die kritischen Augen der Beobachter entdecken auf einmal beim Abwehrdirigenten Alaba Schwächen. Der Verein schont ihn bereits bei zartem Muskelzwicken wie beim Supercup gegen Dortmund (3:2) diese Woche. Eine Vorgehensweise, die in der Vergangenheit undenkbar gewesen wäre. Ohne Alaba ging es kaum. Jetzt auf einmal schon. Am Montag endet die Transferzeit. Das Gezerre um Alaba wird wohl weitergehen.