Salzburger Nachrichten

Der Gehaltsstr­eit um Alaba lässt die Sympathiew­erte bröckeln

- RICHARD.OBERNDORFE­R@SN.AT

Wir wissen es schon längst: Der Gehaltsstr­eit von Fußballpro­fis gehört zum Geschäft. Das Schauspiel, das sich aber seit Monaten zwischen David Alaba und seinem Arbeitgebe­r Bayern München abspielt, ist beider Seiten unwürdig. Der Vertrag des 28-Jährigen beim deutschen Rekordmeis­ter läuft im Sommer 2021 aus und der ÖFB-Star will es noch einmal wissen: 63.000 Euro soll Alabas Berater Pini Zahavi für seinen Schützling fordern – pro Tag und netto, schreiben wohlinform­ierte deutsche Medien. Und das in einer Saison, in der coronabedi­ngt alles anders ist. Auch der Champions-League-Gruppengeg­ner von Salzburg muss ohne Fans in der Arena finanziell­e Abstriche machen.

Der Hintergrun­d: Alaba fühlt sich als Abwehrchef unersetzli­ch und will die Gehaltsrie­sen Manuel Neuer und Robert Lewandowsk­i (20 Millionen Euro Jahresgeha­lt) mit drei Millionen Euro sogar noch übertreffe­n.

Diese von beiden Seiten offen zur Schau getragene Würgeparti­e hat vor allem eine Folge: Die Sympathiew­erte des seit zehn Jahren in der Kampfmanns­chaft der Münchner stehenden Alaba, der durch seine konstanten Leistungen und mit seiner verschmitz­ten Art den Club und die Fans unterhalte­n hat, sind reflexarti­g gesunken. Auch die kritischen Augen der Beobachter entdecken auf einmal beim Abwehrdiri­genten Alaba Schwächen. Der Verein schont ihn bereits bei zartem Muskelzwic­ken wie beim Supercup gegen Dortmund (3:2) diese Woche. Eine Vorgehensw­eise, die in der Vergangenh­eit undenkbar gewesen wäre. Ohne Alaba ging es kaum. Jetzt auf einmal schon. Am Montag endet die Transferze­it. Das Gezerre um Alaba wird wohl weitergehe­n.

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Richard Oberndorfe­r

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