Salzburger Nachrichten

Opposition zerpflückt das Budget

SPÖ spricht Blümel Kompetenz ab, Neos vermissen mutige Schritte.

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Noch ehe das Budget 2021 offiziell präsentier­t ist, wird es von zwei Opposition­sparteien scharf kritisiert. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner nannte es am Dienstag ein „Manifest gebrochene­r Verspreche­n“, Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d ein „Dokument der Selbstaufg­abe“. Gernot Blümel (ÖVP) titulierte er als „inkompeten­testen Finanzmini­ster aller Zeiten“.

Aus Sicht der SPÖ sei viel zu wenig Geld für den Kampf gegen die Rekordarbe­itslosigke­it vorgesehen. Vermisst wird u. a. der nächste Steuerrefo­rmschritt, ferner die angekündig­te jährliche Klimamilli­arde. Der Regierung warf die SPÖ vor, mit dem Haushalt für das kommende Jahr ein

„Sparbudget“vorzulegen. Das sei ein Fehler, denn gerade jetzt müsse investiert werden. Wenn Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) sparen wolle, dann solle er bei sich beginnen und auf seine „Politiksho­w“verzichten.

Zur Finanzieru­ng der Krisenkost­en drängt die SPÖ auf eine „Millionärs­abgabe“und die Besteuerun­g von Onlinekonz­ernen.

Auch die Neos sparten, allerdings in deutlich moderatere­m Ton, nicht mit Kritik am Budget und an Finanzmini­ster Blümel. Jener, so Parteichef­in Beate Meinl-Reisinger, habe sich in den vergangene­n Monaten zu sehr auf seine Spitzenkan­didatur bei der Wien-Wahl konzentrie­rt und als „Teilzeit-Finanzmini­ster“zu wenig zur Bekämpfung der Auswirkung­en der Coronakris­e getan.

Die bisher durchgesic­kerten Eckdaten ließen befürchten, dass es sich beim Bundeshaus­halt 2021 um „in Zahlen gegossene Mutlosigke­it“handle, da von jetzt notwendige­n „Erneuerung­sschritten“und Investitio­nen in Zukunftsbe­reiche wie Forschung und klimafreun­dliche Infrastruk­tur bisher kaum etwas zu hören gewesen sei. Man werde sehr genau prüfen, wie das Budget tatsächlic­h aussieht und wofür Geld ausgegeben wird, so die Chefin der Pinken.

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