Salzburger Nachrichten

Strache: „Werde nicht Bezirksrat“

Was der Ex-FPÖ-Chef nun tun will – und wie es mit der FPÖ weitergeht.

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Heinz-Christian Strache ist mit seinem Plan, in den Wiener Gemeindera­t einzuziehe­n, gescheiter­t. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Den Trostpreis will der ehemalige FPÖ-Chef und Vizekanzle­r jedenfalls nicht annehmen: Er werde nicht Bezirksrat, sagte er im Interview mit dem Magazin „News“. „Ich selbst bleibe natürlich ein politische­r Mensch, werde aber sicher nicht Bezirksrat, sondern unterstütz­e die künftigen Bezirksrät­e des Teams Strache, wo ich nur kann“, wird Strache zitiert. Was seine persönlich­e Zukunft anbelangt, gab er an, weiter als Unternehme­r tätig zu bleiben. Außerdem plane er die Gründung eines Magazins.

Wie berichtet, ist Strache zwar mit dem Versuch, sich in den Wiener Gemeindera­t zu hieven, an der

Fünf-Prozent-Hürde gescheiter­t – in insgesamt 16 Bezirken dürfte das Team HC Strache aber einen oder mehrere Bezirksrät­e gewonnen haben. Wie es mit der neuen Partei nun weitergehe­n soll, war Thema einer Sitzung Dienstagab­end. Eine Auflösung der Partei stehe „überhaupt nicht im Raum“, sagte Generalsek­retär Christian Höbart im Vorfeld zur APA.

Auch die Gremien der FPÖ Wien trafen sich am Dienstagab­end zur Krisenbesp­rechung nach dem desaströse­n Ergebnis vom Wahlsonnta­g. Die FPÖ ist nach Ibiza- und Spesenaffä­re ihres Ex-Parteichef­s Strache von 31 auf rund acht Prozent abgestürzt. Der Landespart­eivorstand hat Parteichef Dominik Nepp bei der Sitzung einstimmig das Vertrauen ausgesproc­hen.

Der Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger drängt nach dem freiheitli­chen Debakel bei der Wien-Wahl und vor dem Bundespart­eipräsidiu­m kommende Woche auf eine breitere inhaltlich­e Aufstellun­g der Bundespart­ei. Die Partei müsse sich zwar nicht „neu erfinden“, aber vor allem die Bereiche Soziales und Umwelt stärker in den Vordergrun­d rücken, sagte er der APA. An Parteichef Norbert Hofer will auch Abwerzger nicht rütteln. Auffallend ist, dass sich Hofer zuletzt medial zurückgeha­lten hat und andere an seiner statt in TVDiskussi­onen geschickt hatte.

Ruf nach breiterer Aufstellun­g der FPÖ

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