Aus Krawatten werden Hundeleinen
Die Post will aus alten Uniformen auch Taschen und Sitzbezüge machen.
WIEN. Vor knapp zwei Jahren wurden die rund 12.000 Mitarbeiter der Post, die in den Filialen, in der Zustellung und der Logistik arbeiten, komplett neu eingekleidet. Die alten Uniformen wurden aber nicht entsorgt, sondern zentral eingelagert, um ihnen ein zweites Leben einzuhauchen. Aus den alten Softshell-Jacken sollen schicke Taschen mit dem Post-Logo werden, aber es wird auch mit Klischees humorvoll gespielt: So sollen aus Krawatten ausgerechnet Hundehalsbänder sowie Hundeleinen entstehen.
Für das Projekt Re:Post werden nun Produktionspartner gesucht. Daniel-Sebastian Mühlbach, Leiter der Post AG für den Bereich Soziale Unternehmensverantwortung und Umweltmanagement: „Wir wollen bei dem Upcycling-Projekt die Entwürfe mit Werkstätten für Menschen mit Unterstützungsbedarf zur Serienreife bringen.“Es müsse auch keine zentrale Produktion sein, sondern es kämen auch mehrere Partner infrage. Die Post wolle als Zeichen für Kreislaufwirtschaft eine ganze Kollektion bieten und nicht nur einzelne Produkte.
Auch bei diesem Projekt brachte die Coronapandemie eine Verzögerung, aber vor einigen Tagen wurden die Schnittmuster fixiert. Die Ideen und Entwürfe von 20 DesignStudierenden wurden von einer Jury bewertet. Die Idee, aus einer ausgedienten Jacke eine Tasche etwa für ein Tablet oder einen Laptop zu machen, hatten andere auch schon. Aber es sollen auch Autositzbezüge im Post-Design genäht werden. Dafür wird es laut Mühlbach zum Beispiel ein Schlafsack aus alten dunkelblauen Post-Uniformen doch nicht zur Serienreife bringen.
Die Erneuerung der alten Uniformen begann 2017. Das neue, in Gelb gehaltene Outfit stammt von der österreichischen Designerin Marina Hoermanseder (34), die 2015 bereits die neuen Uniformen für Austrian Airlines entworfen hatte. Ursprünglich sollte mit der UpcyclingMode der Post rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2020 gestartet werden. Das geht sich nicht mehr aus, daher sollen die recycelten Uniformen von Briefträgern und Paketzustellern nun im Frühjahr 2021 auf den Markt kommen.