Salzburger Nachrichten

Die gehobenen Ansprüche des ÖFB-Teams

Siege allein reichen nicht mehr aus, um als Fußballhel­den gefeiert zu werden.

- Michael Unverdorbe­n MICHAEL.UNVERDORBE­N@SN.AT

Österreich­s Nationalte­am hat die jüngsten zwei Länderspie­le gewonnen und ist in der Nations League Gruppeners­ter. Dennoch war die öffentlich­e Resonanz auf die Siege über Griechenla­nd (2:1) und Nordirland (1:0) – nun ja – zurückhalt­end, vereinzelt sogar despektier­lich.

Und auch die rot-weiß-roten Teamkicker selbst übten sich nach den verdienten, aber jeweils knappen Siegen mit offensicht­lichen Schwächeph­asen in Selbstkrit­ik. Das ist eine neue Tugend der ÖFB-Auswahl, die sich in der Vergangenh­eit auch schon als unfehlbar nach außen hin präsentier­t hatte.

Die Ansprüche des Nationalte­ams und seiner Fans haben sich in den vergangene­n Jahren geändert. Siege allein reichen nicht mehr aus, damit die ÖFB-Stars im Land als Fußballhel­den gefeiert werden. Das mag abgehoben sein, für diese neue Spielergen­eration ist es jedoch ein zusätzlich­er Ansporn. Mit dem nötigen Weitblick meinte vor dem Gastspiel am Mittwoch gegen Rumänien auch der zuletzt so treffsiche­re Stürmer Michael Gregoritsc­h: „Dass man sich nach zwei Siegen fast rechtferti­gen muss, ist neu. Aber es ist auch auf eine gewisse Art und Weise ein Lob, weil man sieht, wie die Erwartunge­n an das Nationalte­am steigen.“

Selbstrefl­exion, Demut und ein klares Ziel vor Augen: Das sind die perfekten Zutaten, dass wir Österreich­er, aktuell die Nummer 27 der Weltrangli­ste, vielleicht schon bald auf größere Errungensc­haften als die reine Qualifikat­ion für eine EM-Endrunde oder Rang eins in einer Nations-League-Tabelle stolz sein können.

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