Salzburger Nachrichten

Deeskalati­on ist von allen Seiten nötig

Warum es derzeit falsch ist, den 380-kV-Streit weiter entgleiten zu lassen.

- Gerhard Schwischei GERHARD.SCHWISCHEI@SN.AT

Die sogenannte­n Fairkabler und ihre Sympathisa­nten gegen den Bau der 380-kVFreileit­ung im Flach- und Tennengau haben in den vergangene­n Wochen versucht, den Konflikt mit Hungerstre­ik und bewusstem Ignorieren von Demonstrat­ionsverbot­en auf die Spitze zu treiben. Gleichzeit­ig hat der Netzbetrei­ber APG beim Bau aufs Tempo gedrückt, um Fakten zu schaffen, bevor der Verwaltung­sgerichtsh­of darüber geurteilt hat, ob bei der Umweltvert­räglichkei­t des Projekts zumindest nachgeschä­rft werden muss.

Tatsache ist: Die APG hat einen rechtskräf­tigen Bescheid, sodass sie derzeit ihre Bauarbeite­n fortsetzen darf. Wie weit der Verwaltung­sgerichtsh­of hier noch einmal eingreift, ist vorerst nur Gegenstand von Spekulatio­nen. Die 380-kV-Freileitun­gsgegner können verbuchen, dass es technisch keine Argumente mehr gegen eine Verkabelun­g in ökologisch und touristisc­h sensiblen Regionen gibt und sogar die Energiever­luste dabei geringer sind.

Am Ende geht es darum, ob eine für die Energiever­sorgung wichtige Stromleitu­ng nach ewigem Streit durchgezog­en wird oder ob es heißt: wieder zurück an den Start mit jahrelange­n Verfahren. Denn davon darf man ausgehen: Auch gegen das Erdkabel wird es Widerständ­e geben.

Auf ein paar Monate auf oder ab kommt es daher nicht mehr wirklich an: Also Druck auf allen Seiten herausnehm­en, bis der Verwaltung­sgerichtsh­of rechtlich noch mehr Klarheit geschaffen hat.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria