17 Jahre Debatten: Erst dann kam die Mönchsberggarage
Wohin mit den Autos? Über diese Frage zermarterten sich schon in den 1950er-Jahren die Salzburger Stadtpolitiker die Köpfe. Und schon damals vergingen viele Jahre, bis die Politik eine Lösung gefunden hatte.
Die Altstadt war in den Wirtschaftswunder-Jahren „hoffnungslos von Blechsalat und Abgasen erfüllt“, wie ÖVP-Vizebürgermeister Franz Kläring beklagte, ein Vorkämpfer für die „Fußgängerstadt Salzburg“. In den 1960ern wälzten sich Autokolonnen über den Dom-, Kapitelund Mozartplatz und verstellten den Platz. Irgendwann war klar: Die Autos müssen raus aus der Altstadt. Aber wohin?
Schon im August 1955 hatte der Architekt Alfred Diener ein Projekt für die Nutzung der Kavernen und Luftschutzstollen vorgelegt. Doch dann passierte – nichts. Stattdessen tauchten immer neue Fragen auf. Wer sollte so ein Projekt bezahlen? Gab es nicht bessere Standorte für eine Garage? Debattiert wurde etwa über Tiefgaragen unter dem Residenzplatz oder dem Kapitelplatz. Doch immer neue Hürden tauchten auf – einmal waren es die Versorgungsleitungen,
ein andermal die archäologischen Grabungen, die das Bundesdenkmalamt verlangt hätte. Über die Jahre wurde über 24 Vorschläge debattiert, die alle nicht zur Umsetzung kamen. Erst 1972 nahm das Mönchsbergprojekt Gestalt an: 17 Jahre nach Vorlage der ersten Pläne gründeten Stadt und Land die Parkgaragengesellschaft. An einem Montagvormittag im Jänner 1974 schleuderten dann Friederike Lechner und Agnes Salfenauer Sektflaschen in Richtung Mönchsbergwand: Die Ehefrauen des Landeshauptmannes und des Bürgermeisters gaben den Startschuss für den Baubeginn.
Im Juli 1975 wurden die zwei Garagen mit den 1500 PkwStellplätzen eröffnet. Das Echo war positiv – wenngleich es auch Kritik gab. Das Projekt komme um zehn Jahre zu spät, meinte etwa Festspieldirektor Tassilo Nekola: „Die Löcher im Berg waren immer schon da und man hätte längst mit der Nutzung dieser Gegebenheit beginnen sollen.“
Die jetzt geplante, umstrittene Erweiterung um 650 Parkplätze ist mittlerweile auch schon wieder eine alte Geschichte. Erste Pläne dafür gab es schon vor 30 Jahren.