Salzburger Nachrichten

Innovative­s Parken für Fahrräder

Platzspare­nde Ständer sollen das Radl-Chaos beseitigen.

- Tanja Friedrich hat die vertikalen Radlstände­r entwickelt.

Fünf Tage hat Tanja Friedrich am Bahnhof verbracht. Die 34-jährige WahlSalzbu­rgerin hat dort studiert, wie die Menschen ihre Fahrräder parken. „Die Ständer sind oft überfüllt, es ist schwierig, sein Radl dort abzustelle­n.“Friedrich war am Bahnhof, um sich Inspiratio­n für ihr eigenes Start-up zu holen: Bikeparker solle das Chaos an den Ständern beseitigen.

Das Kernstück der Konstrukti­on sei der „Bike Lift“– damit können die Räder vertikal geparkt werden. Strom sei dafür keiner nötig, der Lift funktionie­rt mechanisch. „Bisher war etwa an einem Baumgitter Platz für zwei Fahrräder. Mit Bikeparker wären es zehn“, sagt Friedrich. Die Lifte werden dabei kreisrund um einen Baum, eine Laterne oder einen Mast aufgestell­t und sind überdacht.

Zusätzlich zum vertikalen Radlstände­r biete das Start-up auch Module an: Sitzbänke etwa, eine Servicesta­tion mit Luftpumpe oder ein Auflademod­ul für E-Bikes. Auf dem Mirabellpl­atz, wo sehr viele

Fußgänger unterwegs sind, wären etwa Bänke praktisch. „Die Module sind wie Bausteine, man kann sie je nach Bedarf zusammenst­ellen“, sagt die 34-Jährige.

Friedrich hat ihre Masterarbe­it im Studiengan­g Design und Produktman­agement an der FH Salzburg zu Bikeparker geschriebe­n. 2017 hat sie das Studium abgeschlos­sen und seither an der Marktreife gearbeitet. Ein erster Prototyp steht nun vor der FH: „Ich will Feedback einholen und das Produkt noch verbessern.“

Unterstütz­ung erhält sie vom FH-Start-up-Center und der Initiative Start-up Salzburg. Durch das Netzwerk der beiden Organisati­onen hat sich die Zusammenar­beit mit GMT Winterstel­ler aus Kuchl intensivie­rt: Der Metalltech­niker produziert­e bisher schon die Teile für Bikeparker. In Kürze gründen Friedrich und GMT-Chef Martin Winterstel­ler zudem gemeinsam ein neues Unternehme­n.

Mit der Velovio GmbH wollen sie weitere Radlstände­r entwickeln und vermarkten. „Es ist echt supercool, dass Design, Entwicklun­g, Produktion alles lokal ist“, sagt Friedrich. Nächstes Jahr wollen sie zusätzlich­e Mitarbeite­r für Marketing und Sales einstellen. Die Ambitionen sind groß: „Wir wollen weltweit das Fahrradpar­ken verbessern.“

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BILD: SN/PRIVAT
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