Salzburger Nachrichten

Grüne Oasen der Stadt erhalten

- 5023 Salzburg

Es ist verwunderl­ich, mit welcher Vorgangswe­ise auf einen Garten mit Baumbestan­d, zur Wohnanlage Grazer Bundesstra­ße 8 gehörend, zugegriffe­n und dieser zur Verbauung freigegebe­n wird. Die Liegenscha­ft ist im Besitz der Stadtgemei­nde Salzburg, die Zuständigk­eit liegt bei Frau Dr. Barbara Unterkofle­r, die sich in den Salzburger Tageszeitu­ngen für die Erhaltung kleiner grüner Oasen zur besseren Lebensqual­ität der Stadtbewoh­ner medienwirk­sam veröffentl­ichen lässt. Die Zauberform­el: „Mehr Bäume, mehr Grün!“Diese widersprüc­hliche Handlungsw­eise lässt Frau Unterkofle­r nicht glaubwürdi­g erscheinen.

Hier soll ein Neubau für das Tageszentr­um St. Anna der Diakonie errichtet werden, finanziert von der Stadtgemei­nde Salzburg mit 1,1 Millionen Euro. Diese Tagesbetre­uung befindet sich in der Grazer Bundesstra­ße 6 und hat das gesamte sanierte barrierefr­eie Erdgeschoß, das ausreichen­d geräumig ist, mit Garten zur Verfügung! Daraus kann man schließen, dass hier ein Vorzeigepr­ojekt auf Kosten der Steuerzahl­er unter dem Deckmantel „Soziales“entsteht und sich damit Wählerstim­men gewinnen lassen.

Der Bebauungsp­lan kann ohne Entfernung der bestehende­n alten und gesunden Bäume nicht durchgefüh­rt werden, sieht aber vor, nach der Zubetonier­ung neue Bäume zu pflanzen: fragt sich nur, wo. Für die Ersatzbepf­lanzung muss ein denkmalges­chützter und bewohnter Anbau weichen. Außerdem ist dieses Grundstück mit einer zirka 300 Jahre alten Steinmauer umfriedet, die dieser Bauwut nicht standhalte­n wird. Das ist für die Personen, die sich mit diesem Bau profiliere­n wollen, nicht von Bedeutung. Melitta Murauer

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