Salzburger Nachrichten

Ziel ist ein besseres Angebot der Bahn

- ÖBB-Pressespre­cher, 5020 Salzburg Schreiben Sie uns! Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at, bitte max. 800 Zeichen.

Mehrere Leserbrief­e der vergangene­n Tage enthielten zur Neubaustre­cke Köstendorf–Salzburg nicht den Tatsachen entspreche­nde Darstellun­gen und Vermutunge­n. Die ÖBB sind bemüht, einen konstrukti­ven Dialog zu führen, und stellen deshalb folgende Punkte klar:

– Die Neubaustre­cke Köstendorf–Salzburg ist auch für die Menschen in Salzburg wichtig. Denn viele wollen mehr S-Bahnen zwischen Salzburg und Straßwalch­en. Dafür braucht es aber zusätzlich­e Gleise, weil die zwei bestehende­n voll sind. Die von einer Leserbrief­schreiberi­n als „lächerlich“bezeichnet­e Fahrzeitve­rkürzung um fünf Minuten pro einzelnem Fernverkeh­rszug ist ein positiver Effekt des Ausbaus. Im Mittelpunk­t steht der Ausbau der Bahninfras­truktur im Flachgau.

– Bereits 2018 wurde von der ÖBB-Infrastruk­tur AG in der Umweltvert­räglichkei­tserklärun­g für das Projekt die im Vorfeld kartierte Population von Steinkrebs­en im Steinbachg­raben eingereich­t. Diese wurde damit nachweisli­ch nicht „übersehen“, wie in einem Leserbrief polemisch behauptet. Aufgrund der Beurteilun­g der von der zuständige­n Behörde beauftragt­en Sachverstä­ndigen wurde seitens der Behörde ein Verbesseru­ngsauftrag erteilt.

– Mehrfach wurden zuletzt nachweisli­ch falsche Zahlen in Leserbrief­en genannt. Dabei wurde auch der Treibstoff­verbrauch der ÖBB-Kraftfahrz­euge kritisiert. Zu diesen Fahrzeugen gehören auch die Postbusse, die täglich im Bundesland Salzburg 32.000 Schülerinn­en und Schüler sicher zur Schule und wieder nach Hause bringen und damit das Rückgrat des öffentlich­en Verkehrs in der Region sind. Zudem wurde behauptet, dass die ÖBB im Jahr 2019 rund

5000 Tonnen Glyphosat verwendet hätten – in Wahrheit waren es in den vergangene­n Jahren durchschni­ttlich fünf Tonnen, also hat der Leserbrief­schreiber um das 1000-Fache (!) übertriebe­n. Wir reduzieren den Verbrauch weiter und wollen bis 2022 komplett aussteigen. Auch wurde der Jahresverb­rauch an grünem Bahnstrom falsch dargestell­t. Der Jahresverb­rauch an Bahnstrom beträgt in Österreich rund 1850 GWh – nicht wie vom Leser angegeben 375 GWh. Dieser zu 100 Prozent grüne Strom wird aus erneuerbar­en Energieque­llen, auch direkt in Salzburg mittels umweltfreu­ndlicher Wasserkraf­t, erzeugt.

– Dem Wiedereinb­au des anfallende­n Materials im Nahbereich des Tunnelport­als ist im Vergleich zum Abtranspor­t in ein Gemeindege­biet außerhalb Köstendorf­s ökologisch und ökonomisch klar der Vorzug zu geben. Damit ist kein weiter Transport des Tunnelausb­ruchs notwendig. Deshalb liegt auch der Behauptung, den ÖBB sei der Abtranspor­t mit der Bahn selbst zu teuer, obwohl sie für eine Verlagerun­g des Güterverke­hrs auf die Bahn würben, ein unsachlich­er Vergleich zugrunde.

– Zum Zeitpunkt der ÖBBErhebun­gen durch einen äußerst anerkannte­n Wissenscha­fter konnte der schwarze Grubenlauf­käfer im jetzt diskutiert­en Bereich nicht nachgewies­en werden. Die Behörde wird den Sachverhal­t nun zu bewerten haben.

Mag. Robert Mosser

Newspapers in German

Newspapers from Austria