Windhager baut sich Museum
Der Seekirchner Heizkesselpionier investiert 5,5 Mill. Euro in eine „World of Windhager“sowie in ein vollautomatisches Lager. Ein klassisches Museum soll es aber nicht werden.
„Es könnten sich heuer 20 Prozent Umsatzzuwachs ausgehen.“
Gernot Windhager, Eigentümer
SEEKIRCHEN. Nicht nur der Lebensmittelhandel hat von der Coronakrise profitiert. Auch der 1921 gegründete Seekirchner Heizkesselhersteller Windhager darf sich heuer über ein sattes Umsatzplus freuen. Ausgehend vom Vorjahresumsatz von 64 Mill. Euro rechnet Eigentümer Gernot Windhager mit einem „Zuwachs im zweistelligen Prozent-Bereich. Es könnten sich sogar 20 Prozent ausgehen“, sagt der 51-jährige Enkel des 1969 verstorbenen Firmengründers Anton Windhager.
Der Chef von 420 Mitarbeitern hatte schon länger geplant, das Lager am neuen Produktionsstandort in Seekirchen-Zaisberg zu konzentrieren und dieses zu modernisieren. Und es gab den Wunsch, die Firmengeschichte in Form eines innovativen Museums darstellen. Denn 2021 feiert die Firma 100. Geburtstag.
Nun wird beides angegangen. 5,5 Mill. Euro werden investiert: Am Standort der Zentrale im Seekirchner Zentrum werden 2300 Quadratmeter nicht mehr benötigte Lagerhallen zu einer „World of Windhager“umgebaut, wie Geschäftsführer Roman Seitweger betont. Die Planungen für die Innenarchitektur stammen vom Salzburger Büro Area. Geplant werde aber kein klassisches Museum – sondern ein vierteiliges Projekt, sagt er: Bestehen werde es aus einer Genusswelt („unser Gastronomiebereich für Mitarbeiter und Gäste“), einer Heizwelt (das eigentliche Museum samt Schauraum), einer Trainingswelt („hier wollen wir unsere Vertragsinstallateure ausbilden“) und einer Forschungswelt.
LH Wilfried Haslauer (ÖVP) zeigte sich bei der Präsentation der Pläne höchst erfreut: „Es ist schön, wenn man über direkte Kommunikation solche Qualitätsbotschafen aussenden kann. Und damit werden auch Hunderte Arbeitsplätze abgesichert.“
Bgm. Konrad Pieringer (ÖVP) wies zudem auf die Bedeutung von Windhager als Arbeitgeber in Seekirchen hin: „Anfang der 1930er-Jahre war Windhager mit neun Mitarbeitern schon der drittgrößte Betrieb im Ort. Und 1945 bis 1961 stieg die Zahl der Beschäftigten von 23 auf 144.“
Geschäftsführer Manfred Faustmann betont zudem, dass 80 Prozent der erzeugten Kessel mit Pellets oder Hackschnitzeln befeuert werden: „Unsere Produkte leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Ölkessel haben wir schon seit zwei Jahren aus unserem Programm draußen.“