Der Sudan kann eine Altlast abschütteln
Rund eineinhalb Jahre nach dem Sturz des autokratischen Langzeitpräsidenten Omar Al-Baschir steht der Sudan in seinen Bemühungen um bessere Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft vor einem Durchbruch.
Im Gegenzug für die Entschädigung amerikanischer Terroropfer und deren Angehöriger wollen die USA den Sudan von ihrer berüchtigten Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen streichen. Die Zahlung von 335 Millionen Dollar (rund 290 Millionen Euro) bringe nach langer Zeit Gerechtigkeit, schrieb US-Präsident Donald Trump am Montag auf Twitter. Dies sei ein großer Schritt. Die Streichung könne nach der Zahlung erfolgen.
Die Einstufung des Sudans als Terrorstaat hat das Land im Nordosten
Afrikas international isoliert. Nach einer Streichung von der Liste dürfte es unter anderem für internationale Firmen und Banken viel einfacher werden, im Sudan Geschäfte zu machen. Zudem kann die Regierung in Khartum damit auch leichter wieder Zugang zu Hilfen multilateraler Geberinstitutionen bekommen, etwa vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Der Sudan befindet sich seit Langem in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Millionenzahlung an die USA in harter Währung dürfte für das Land mit rund 42 Millionen Einwohnern daher nicht einfach sein. Auf der Terrorliste der USA stehen sonst nur noch die Staaten Nordkorea, Iran und Syrien. Der Sudan wird dort seit 1993 aufgeführt.