Masken und Abstand reichen nicht immer
Neue Berechnungen zeigen, wie sich Tröpfchen entwickeln.
Maske tragen, Abstand halten, Menschenmassen meiden – das sind die Empfehlungen, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen. Allerdings seien die wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen diese Empfehlungen basieren, jahrzehntealt, wie die Technische Universität (TU) Wien meldet.
Forscher der TU Wien, aus Florida, Paris und Boston aus dem Bereich der Fluiddynamik haben ein neues, verbessertes Modell der Ausbreitung infektiöser Tröpfchen entwickelt. Dabei zeigt sich: Auch mit Maske können infektiöse Tröpfchen über mehrere Meter übertragen werden und länger in der Luft bleiben. Ein Partikel mit einem Durchmesser von zehn Mikrometern (die durchschnittliche Größe der ausgeworfenen Speicheltropfen) brauche in typischen Alltagssituationen fast 15 Minuten, bis es zu Boden gefallen sei. Man könne also auch dann in Kontakt mit Viren kommen, wenn man Abstandsregeln einhalte – etwa in einem Lift, der kurz vorher von infizierten Personen benutzt wurde. Besonders problematisch seien Umgebungen mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit, etwa schlecht gelüftete Besprechungsräume, sagen die Wissenschafter.