Tempo ist Salzburgs Trumpf
Zum Start in die Champions League ist Red Bull Salzburg bereits gefordert. Gegen Lok Moskau stehen die Sprinter im Bullen-Angriff im Fokus.
SALZBURG. Meister Red Bull Salzburg kehrt zurück auf die große Fußballbühne Europas. Wie schon in der vergangenen Saison messen sich die Bullen bis zum 9. Dezember 2020 in der Champions League, der Königsklasse des Fußballs, mit den Topteams des Geschäfts. Und Salzburg erwischte bei der Auslosung eine Gruppe, die attraktiver, aber auch schwieriger nicht sein hätte können. Titelverteidiger Bayern München, Spaniens Starteam Atlético Madrid und die überaus erfahrene Truppe von Lok Moskau werden die Truppe von Trainer Jesse Marsch vor enorm große Herausforderungen stellen.
Gleich zum Auftakt gegen Lok Moskau wartet für die Salzburger am Mittwoch (18.55 Uhr) ein Spiel, das den weiteren Verlauf der Gruppenphase entscheidend mitbestimmen wird. Wollen die Bullen einigermaßen mitmischen, dann sollten Andreas Ulmer und Co. gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der Gruppe drei Punkte holen. Daher stehen vor allem die beiden Angreifer der Salzburger, Patson Daka und Sékou Koïta, besonders im Mittelpunkt. Das Sturmduo kann nämlich ein enorm hohes Tempo anschlagen. Diese Antrittsschnelligkeit wird gegen die erfahrenen Russen, die großen Wert auf diszipliniertes Abwehrverhalten legen, zum entscheidenden Faktor. Bullen-Trainer Marsch wollte zwar nicht von einem Schlüsselspiel sprechen, betonte aber: „Ein guter Start ist immer wichtig.“
Wie in der vergangenen Saison, als die Salzburger mit einer Gala gegen Genk in die Königsklasse starteten.
„Sportlich stellt diese Gruppe die größte Herausforderung dar.“
Jesse Marsch, Salzburg-Trainer
In der Folge hatten dann sogar Liverpool und Napoli einige Schwierigkeiten, um gegen die Bullen siegen zu können. Für Österreichs Meister wird es aber enorm schwierig, an diese Glanzleistungen anzuschließen. Denn die Gruppe ist bedeutend härter, als es jene im Herbst 2019 war. Bayern ist stärker einzuschätzen, als es Liverpool damals gewesen ist. Atlético Madrid verfügt über mehr Qualität als Neapel und Lok Moskau ist weit höher zu bewerten als Genk.
Und dennoch glauben die Bullen auch im Herbst 2020 an ihre Chance. In den vergangenen Wochen zeigte die Truppe, dass sie ein hohes Tempo gehen kann. Nicht nur Daka und Koïta können mit ihrer Geschwindigkeit einen Gegner durcheinanderwirbeln. Auch Masaya Okugawa und Dominik Szoboszlai bringen jenen Speed mit, um über die Seiten eine kompakt stehende Abwehrreihe zu zermürben.
„Ich glaube schon, dass wir für eine Riesenleistung bereit sind. Die Stimmung in den vergangenen Tagen im Trainingszentrum in Taxham wurde immer besser. Alle freuen sich auf dieses Superspiel“, erklärte Marsch, der allerdings auch bekannte, dass man über den Gegner nicht viel weiß. „Einige Spieler waren verletzt, einige zuletzt an Corona erkrankt. Aber wir sind trotzdem für alles, was Lok präsentieren kann, bereit“, sagte der US-Amerikaner, der nur auf den verletzten Antoine Bernede verzichten muss.
Bullen-Routinier Zlatko Junuzovic weiß, dass schon das Auftaktspiel gegen Lok eine große Bedeutung hat: „Eines unserer großen Ziele ist es, im nächsten Jahr weiterhin international zu spielen. Auch deshalb ist der Auftakt gegen Lok Moskau schon sehr wichtig.“Denn die Bullen bleiben nur dann im internationalen Geschäft, wenn zumindest Platz drei erreicht wird.