Panische Maßnahmen
Im Beitrag vom 12. 10., „Österreichs Pneumologen: Kinder sind keine ,Virusschleudern‘“, der sich mit der aktuellen Übertragungsrate des Virus an Schulen auseinandersetzt, zeigen Sie exemplarisch auf, welche Wichtigkeit schnelles Testen der Mitschüler nach einer Infektion in einer Klasse hat und weswegen bei einer Infektion an Schulen zu panisch und übereilig reagiert wird.
Ich als Schülerin einer AHS-Oberstufe bin natürlich direkt mit den Auswirkungen einer Infektion eines Mitschülers konfrontiert und kann der Argumentation dieses Artikels in puncto Voreiligkeit und Panikmache bei einer Erkrankung eines Schülers nur voll und ganz zustimmen. Im Artikel erläutert der Experte Eber, dass eine sofortige Schließung von Schulen mit wenigen Infektionsfällen eine äußerst voreilige und panische Maßnahme ist. Die Schulinfektionsrate liegt laut der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie nur bei einem halben Prozent. Trotzdem reagieren manche Schulen, wie ich es auch bereits im Freundeskreis mitbekommen habe, ziemlich heftig auf eine Situation mit wenigen positiven Fällen und schließen sofort die gesamte Bildungseinrichtung.
Des Weiteren habe ich selbst bereits erfahren, wie groß die Aufregung nach einem positiven Testergebnis eines Mitschülers ist. Wie der Pneumologe Ernst Eber auch im Text erwähnt, ist nach einer Infektion eines Schülers dann eine möglichst rasche Vorgehensweise bei der Kontaktidentifizierung und beim Testen der Mitschüler essenziell, nur so können weitere Ansteckungen noch nachverfolgt werden und somit Cluster-Bildungen verhindert oder im Auge behalten werden. Genau diese unverzügliche Vorgangsweise wurde jedoch im Falle meiner Klasse unverständlicherweise nicht gewährleistet. Nach Einhaltung der Anweisungen von Lehrpersonen hielten sich mehrere meiner Mitschüler und Mitschülerinnen nach dem Kontakt mit der infizierten Person noch tagelang im Schulgebäude auf.
Diese Mitschüler und Mitschülerinnen waren zwar hauptsächlich Kontaktpersonen zweiten Grades, trotzdem sehe ich die Tatsache, dass diese Personen sich tagelang ohne Test unter „normalen“Einschränkungen im Schulgebäude aufhalten durften, als absolut unverständlich und verantwortungslos, auch bei einwandfreier Einhaltung der Coronaregeln innerhalb der Klasse ist das Risiko einer Übertragung einfach viel zu hoch.
Carmen Engele, Schülerin, 14 Jahre,