Das Virus bestimmt noch immer die Spielregeln
Die bekannten Verhaltensregeln sind immer noch das Einzige, um die Ausbreitung von Corona einzudämmen.
Ach, waren das noch Zeiten, als man Corona mit einem mexikanischen Bier assoziierte und nicht mit einem ansteckenden Virus. Seit neun Monaten hält der Krankheitserreger die Welt in Atem. Das Leben, wie wir es einst geführt haben, gibt es nicht mehr und das wird wohl auch einige Zeit noch so bleiben.
Dabei werden im Kampf gegen das Virus durchaus Fortschritte gemacht. Einer davon wurde am Montag präsentiert: neue Tests, die bereits nach wenigen Minuten klarmachen, ob eine Infektion mit dem Virus vorliegt oder nicht. Der Test ist zwar ungenauer als das herkömmliche Prüfverfahren, aber gerade wenn es darum geht, hochinfektiöse Patienten zu finden, durchaus brauchbar. Diese können dann schneller in Quarantäne geschickt werden und so weniger Personen anstecken. Die Tests sind zudem für praktische Ärzte eine große Hilfe. Sie erlauben ihnen, Patienten mit Covid-19-Symptomen rasch abzuklären und dann in ihren Praxen behandeln zu können, ohne sich und andere Patienten zu gefährden.
Trotz aller Fortschritte und des gestiegenen Wissens über das Virus bleibt der Kampf gegen die Pandemie eine Sisyphusarbeit. So wie Sisyphus immer wieder dem nach unten rollenden Stein nachsehen musste, den er bereits x-mal den Berg hochgeschoben hatte, müssen die Bürgerinnen und Bürger, deren Leben teils drastisch eingeschränkt worden ist, mit ansehen, wie die Zahl der Personen immer weiter nach oben klettert, die sich neu mit dem Virus infiziert haben und teilweise schwer krank werden.
Ändert sich an dieser Entwicklung nicht bald etwas, besteht die Gefahr, dass die Restriktionen noch monatelang bleiben, und wenn es ganz schlimm kommt, noch verschärft werden, so wie es in vielen europäischen Ländern bereits der Fall ist. Kein Wunder, dass vor dieser Perspektive viele Menschen in eine Coronadepression verfallen. Ändern würde diese Situation nur ein echter Game Changer. Eine Impfung oder ein Medikament, das direkt gegen die Krankheit wirkt. Ob das wirklich in einigen Monaten zur Verfügung steht? Niemand weiß es wirklich.
Was man weiß, ist, dass es Möglichkeiten gibt, sich vor dem Virus zu schützen, durch Abstandhalten, Maskentragen, Händewaschen und Sozialkontaktereduzieren. So banal das klingt, viel mehr kann man nicht tun, um die Ausbreitung des Virus zu unterbinden. Auch wenn es schon nervt, man sollte es tun. Sonst könnte sich das Licht am Ende des Tunnels, das den Österreichern angekündigt wurde, als Zug entpuppen, der auf einen zurast.