Ermittler fanden 2,3 Tonnen Kokain
Es soll sich um den größten Fund in der Geschichte Paraguays handeln. Der Drogenschmuggel von Südamerika nach Europa steigt weiter an.
Sicherheitskräfte in Paraguay haben rund 2,3 Tonnen Kokain sichergestellt. Die Drogen wurden in einem mit Kohle beladenen Container im Hafen von Villeta gefunden, wie die Regierung des südamerikanischen Landes am Dienstag mitteilte. „Ein großer Schlag gegen den Drogenhandel“, schrieb Präsident Mario Abdo Benítez auf Twitter. Medienberichten zufolge handelte es sich um den größten Kokainfund in der Geschichte des Landes. Das beschlagnahmte Rauschgift soll einen Wert von etwa 600 Millionen US-Dollar (507 Mill. Euro) haben.
Ersten Ermittlungen zufolge hätte der Container nach Israel verschifft werden sollen. Der ehemalige Leiter des öffentlichen Fernsehens, Cristian César Turrini Ayala, firmierte als Besitzer der Ladung. Er wurde vorläufig festgenommen. In Paraguay sind einige kriminelle Organisationen aktiv. Vor allem im Dreiländereck zwischen Paraguay, Brasilien und Argentinien blüht der Schmuggel.
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass riesige Mengen Kokain gefunden wurden: Vergangene Woche entdeckte die mexikanische Marine im Pazifik, etwa 600 Kilometer vor Acapulco, rund zwei Tonnen Kokain – verpackt in 95 Paketen. Nur wenige Tage zuvor waren aus Costa Rica und El Salvador Kokainfunde von insgesamt fast 4,5 Tonnen Tonnen bekannt geworden. In Costa Rica waren die Drogen in einem Container mit Bananen versteckt, Ziel war der Hafen von Antwerpen. Im August entdeckte der Zoll im Hamburger Hafen in einem aus Peru kommenden Container mit Katzenstreu 1,8 Tonnen Kokain.
Anfang September hieß es von der europäischen Polizeibehörde Europol, dass der Schmuggel von
Kokain aus Südamerika nach Europa auf „Rekordwerte“zusteuere. Hinweise dafür sehen Ermittler auch in der Menge der beschlagnahmten Drogen. So wurden allein im Hafen von Rotterdam im ersten Halbjahr 2020 rund 25.000 Kilogramm Kokain sichergestellt – mehr als doppelt so viel wie im selben Zeitraum des Vorjahrs. Hohe Zuwachsraten verzeichnet auch der Hafen von Antwerpen.