NASA-Sonde sammelt Bodenprobe
Die Sonde „Osiris Rex“absolvierte kompliziertes Asteroiden-Manöver.
Jubel und Applaus im Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde NASA: Bei einem mehrstündigen komplizierten Manöver hat die Sonde „Osiris Rex“in der Nacht zum Mittwoch als erster US-Flugkörper eine Probe von einem Asteroiden entnommen. Im Jahr 2005 war die japanische Raumsonde „Hayabusa“erstmals auf einem Asteroiden gelandet und hatte dort Bodenproben gesammelt.
„Ich kann nicht glauben, dass wir das hinbekommen haben“, sagte Dante Lauretta, Chef-Wissenschafter der NASA-Mission. Ob die entnommene Probe verwertbar sei und ausreiche, werde sich jedoch erst in den kommenden Tagen herausstellen, nachdem die Sonde weitere Daten zur Erde gesandt habe. Das Team hofft auf etwa 60 bis 2000 Gramm Staub, Geröll und Gestein. „Im Jahr 2023 sollen die Proben zur Erde zurückgebracht werden“, sagte der ebenfalls für das Projekt zuständige NASA-Wissenschafter Jason Dworkin.
Die Sonde hatte ihren Platz in der Umlaufbahn des Asteroiden Bennu vorübergehend verlassen und sich ihm bis auf wenige Meter genähert. Mit einer Art Roboterarm berührte sie die Oberfläche des Asteroiden etwa fünf Sekunden lang und stieß dabei unter Druck gesetzten Stickstoff
aus, um Probenmaterial aufzuwirbeln und zu entnehmen. Nach dem Aufsaugen der Probe entfernte sich die Sonde wieder von Bennu und machte sich auf den Weg zurück in ihre Umlaufbahn. Die NASA hatte das Manöver zuvor zwei Mal erfolgreich geprobt.
„Osiris Rex“war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei
Jahre später bei Bennu angekommen. Seitdem umkreist die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere Sonde den Asteroiden und untersucht ihn mit ihren wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras.
Der tiefschwarze Bennu, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die NASA Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden – und will ihn deshalb ganz genau erforschen.
2005 war die japanische Raumsonde „Hayabusa“auf einem Asteroiden gelandet. Sie brachte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde. Es gab noch weitere Flüge zu Asteroiden, doch keine andere Sonde hat bislang Material zur Erde zurückgebracht.
„Im Jahr 2023 wird die Sonde zurückkehren.“
Jason Dworkin, Wissenschafter